MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Sebastian Vettel sauer nach Rang 2: Frühstart Bottas!

Von Mathias Brunner
Sebastian Vettel (links) ist überzeugt: Sieger Bottas hat einen Frühstart gezeigt

Sebastian Vettel (links) ist überzeugt: Sieger Bottas hat einen Frühstart gezeigt

​Zum Schluss des Österreich-GP rückte WM-Leader Sebastian Vettel dem führenden Bottas nahe, aber es hat nicht gereicht. Ein Erfolg ist das für Vettel dennoch – 20 Punkte Vorsprung auf Lewis Hamilton.

Üblicherweise ist Sebastian Vettel über einen zweiten Rang nicht sonderlich erfreut, ein Rennfahrer wird nicht vierfacher Weltmeister, wenn er gut im Verlieren ist. Auf dem Red Bull Ring ist Vettel vielleicht nicht der Sieger, aber er ist ein Gewinner. Weil er auf Rang 2 ins Ziel kam, sein WM-Rivale Lewis Hamilton aber nur Vierter wurde, konnte der Heppenheimer seinen Vorsprung ausbauen, es steht nun 171:151 für den Ferrari-Star.

Vettel nach dem Rennen: «Knapp eine halbe Sekunde hinter Bottas ins Ziel zu kommen, das ist nicht so lustig. Mir wurde über Funk gesagt, er sei in Schwierigkeiten. Also gab ich alles, leider hat es nicht ganz gereicht.»

«Auf dem superweichen Reifen lag mein Ferrari besser als mit der ultraweichen Mischung. In der ersten Rennhälfte hatte ich Mühe mit den Walzen, ich spürte den Wagen nicht so, wie das sein sollte. Ich verlor ein wenig Zeit mit Überrundungen, etwa hinter Pérez, vielleicht hätte ich eine Runde mehr gebraucht, um Bottas zu schnappen oder mindestens etwas zu probieren. Ich sah ja, wie viel Mühe Valtteri hatte.»

«Ich bin so kurz nach dem Rennen ein wenig hin- und hergerissen. Wenn du in einem Grand Prix Zweiter wirst, dann bist du nie richtig happy. Im ersten Rennteil machte ich zu viele Fehler, weil das Auto nicht perfekt war. Mit der anderen Reifenmischung war der Wagen wie verwandelt, als hättest du einen Kippschalter umgelegt.»

Und dann kam der Hammer.

Vettel: «Was ich nicht aus dem Kopf bekomme – ich bin davon überzeugt, dass Bottas einen Frühstart gezeigt hat. Daniel Ricciardo und ich haben ja gesehen, wie er gezuckt hat. Ich habe dann über Funk ein paar Mal nachgehakt, aber offenbar fand die Rennleitung, das war alles in Ordnung.»

Vettel wird gesagt: Bottas habe eine Reaktionszeit von 0,201 sec gezeigt. Sebastian ernst: «Daran glaube ich nicht.»

Pardon? Wie kann der Ferrari-Star etwas nicht glauben, was die unbestechlichen Zeitnahmegeräte beweisen? Vettel: «Ich will Valtteri seinen Sieg nicht schlechtreden. Aber wenn ich sage, ich glaube das nicht, dann führe ich ins Feld – die üblichen Reaktionszeiten sind einfach länger als das. Ich bin noch immer davon überzeugt, dass seine Reaktionszeit, hm, sagen wir mal ein wenig übermenschlich gewesen ist. Wenn die Zeitmesser was Anderes sagen, gut, aber ich bleibe bei meiner Meinung.»

Was sagt Daniel Ricciardo zur ganzen Sachlage? Der Australier: «Wenn der Computer das belegt, dann geht das für mich in Ordnung. Er hatte ja eine Reaktionszeit. Ich hatte auch den Eindruck, dass er eher zu früh losgefahren war. Vielleicht hat er ein wenig auf den perfekten Start spekuliert. Aber nochmals – so lange die FIA sagt, alles sei in Ordnung, ist das auch für mich in Ordnung.»

Nochmals Vettel: «Auch wenn ich anderer Meinung bin – letztlich liegt es nicht an mir zu beurteilen, ob der Start von Valtteri legal war oder nicht.»

Wie nahe kam Vettel dem Sieg wirklich? Seb: «Zum Schluss des Rennens war es wie in Russland. Auch dort hatte ich den Eindruck, dass ich einfach ein wenig mehr Zeit gebraucht hätte, um Bottas noch zu kassieren.»

 

 

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