Sebastian Vettel (Ferrari): Was für Räikkönen spricht
Kimi Räikkönen und Sebastian Vettel
Ferrari rollt Sebastian Vettel den roten Teppich aus. Firmenchef Sergio Marchionne hat festgehalten: «Sebastian kann so lange bei uns bleiben, wie er will.» Um genau zu sein, wollen die Italiener den Heppenheimer für drei weitere Jahre verpflichten, also bis Ende 2020. Ob die Offerte tatsächlich 120 Millionen Dollar wert ist, wie im Silverstone-Fahrerlager herumerzählt wurde, wissen abgesehen von Marchionne nur wenige Eingeweihte.
Die Ausgangslage in Sachen Vettel ist also klar: Der Deutsche soll unbedingt bleiben. Weniger klar ist, was aus Kimi Räikkönen wird.
An sich will Teamchef Maurizio Arrivabene nicht von der Einstellung abrücken, dass im zweiten Auto ein Siegfahrer sitzt. Einer, der die Kastanien aus dem Feuer holen kann, wenn die Nummer 1 (Vettel) dazu nicht in der Lage ist, und der regelmässig Podestränge einfährt. Ob junge Piloten wie Antonio Giovinazzi oder Charles Leclerc das schon 2018 könnten, darf bezweifelt werden.
Sebastian Vettel macht sich aus zwei Gründen für seinen Kumpel stark. Grund 1: Das Klima bei Ferrari stimmt. Räikkönen ist sich seiner Rolle bewusst und verabscheut Politik. Es herrscht ein Klima des Miteinanders.
Über den zweiten Grund hat Vettel unlängst gesprochen. «Es ist klar, dass Kimi andere Eindrücke vom Rennwagen erhält, darüber wie sich der Renner auf der Piste anfühlt und was mir damit in Sachen Abstimmung tun sollten. Das kann bedeuten, dass wir von der Entwicklung her in eine andere Richtung gehen, aber genau das braucht es hin und wieder. Ich bin davon überzeugt, es ist gut, eine zweite Meinung zu haben. Das führt vielleicht dazu, dass nicht alle immer gleicher Ansicht sind, aber es wirft interessante Fragen auf. Es zwingt dazu, sich selber zu hinterfragen, was richtig und was falsch ist.»
Vettel hat erklärt, dass er Kimi Räikkönen für ein weiteres Jahr als Stallgefährte an seiner Seite haben möchte. Der finnische Weltmeister von 2007 selber hat immer gesagt, dass er so lange bleiben werde, wie er Spass an der Arbeit habe und man ihn brauche. Viele Anzeichen aus Maranello deuten darauf hin, dass Räikkönen einen neuen Einjahresvertrag erhalten wird.