Fernando Alonso bei McLaren-Honda: Blamable Bilanz
An solche Bilder musste sich Alonso leider gewöhnen
In Spanien versuchen die Zeitungen einmal mehr, Fernando Alonso in ein Top-Team zu schreiben. Ferrari-Präsident Sergio Marchionne hatte dazu im kleinen Kreis einen Scherz gewagt. Am Red Bull Ring sagte der Spitzenmanager auf die Frage, ob er eine Rückkehr von Fernando Alonso zu Ferrari sehe: «Ja klar, und ich bin Napoleon. Alonso mag zwar Interesse daran haben, zu Ferrari zurückzukehren. Aber er hat von uns nicht die dazu passende Antwort erhalten. Wir haben uns nicht bei Red Bull nach Verstappen erkundigt, und wir sind auch nicht an Alonso interessiert.»
Da die Plätze bei Red Bull Racing besetzt sind und Mercedes-Benz mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Valtteri Bottas behalten wird, bleibt Fernando Alonso wohl nur eines übrig – dort zu bleiben, wo er ist, bei McLaren-Honda. Oder zu Renault zu wechseln. Aber wer garantiert ihm, dass es dort 2018 besser läuft als bei McLaren-Honda?
Seit Jahren muss der 32fache GP-Sieger hartes Brot essen. Keine Pole-Position seit Hockenheim 2012. Kein Sieg seit Spanien 2013. Kein Podestplatz seit Ungarn 2014 (Zweiter).
Nach der Debütsaison 2001 bei Minardi war Alonso eine Garantie auf Spitzenplätze: In zwölf Jahren platzierte er sich bis auf eine Ausnahme (2009 als WM-Neunter) in jeder Weltmeisterschaft unter den besten Sechs. Mit Renault wurde er 2005 und 2006 Champion, mit Ferrari schrammte er 2010 und 2012 am Titel vorbei.
2015 dann der Absturz: WM-17. bei der Rückkehr von Honda mit McLaren. Etwas besser lief es 2016: WM-Zehnter. Aber 2017 belegt der Asturier bei Halbzeit der Saison erneut den ernüchternden 17. Rang.
Wie unzuverlässig die McLaren-Honda sind, zeigt die Ausfallbilanz von Alonso: In zweieinhalb Jahren mit Honda (also 2015, 2016 sowie der Hälfte der Saison 2017) schied Alonso in 40 % der Rennen aus. In zehn Jahren davor, also von 2005 bis 2014, betrug die Ausfallquote weniger als 10 %. Anders gesagt: Im Schnitt fiel Alonso damals nur in jedem zehnten Rennen aus, 2011 und 2013 sogar nur je einmal pro Saison!
Keiner hat es besser auf den Punkt gebracht als Ross Brawn von Liberty Media: «Ich finde es frustrierend, ein so gewaltiges Talent in durchschnittlichen Autos zu erleben. Er hat letztlich nur zwei WM-Titel erobern können, und für einen Piloten seines Talents ist das ein Hohn.»