Renault: Hat Jolyon Palmer doch noch eine Chance?
Jolyon Palmer
Eigentlich schien die Sache klar: Jolyon Palmer wird spätestens 2018 nicht mehr im Renault sitzen. Ein Blick auf die Ausbeute reichte bereits. Denn während sein Teamkollege Nico Hülkenberg alle 26 Punkte für das Team gesammelt hat, ging Palmer komplett leer aus.
Klar: Wenn der Teamkollege zeigt, was mit dem Auto möglich ist, sieht der Teamkollege immer alt aus, wenn wenig bis gar nichts zusammenläuft. Und so gab es sogar Gerüchte, dass Palmer bereits in Spa ersetzt wird. Einer der heißesten Kandidaten für ein Cockpit ab 2018 ist zum Beispiel Robert Kubica, der zuletzt in Ungarn bei Testfahrten einmal mehr überzeugen konnte.
Aber: Renault-Geschäftsführer Cyril Abiteboul schreibt Palmer noch längst nicht ab. Im Gegenteil: Palmer hat durchaus eine realistische Chance auf eine Verlängerung seines zum Saisonende auslaufenden Vertrags.
«Wenn er die Kurve kriegen kann, wie er es letztes Jahr geschafft hat, sind wir absolut offen für eine Zukunft zwischen dem Team und Jo für eine weitere Saison», sagte Abiteboul den Kollegen von Motorsport.com: «Für das Team wäre Stabilität gut. Das wollten wir auch letztes Jahr. Nachdem mit Nico ein Wechsel stattfand, wollten wir nicht beide Fahrer auswechseln.»
Klar ist aber auch: Sein Schicksal liegt in seinen eigenen Händen. Und Palmer weiß natürlich auch, dass Renault Optionen für die Zukunft hat. Für Palmer gab es trotz der mageren Ausbeute auch Lob. Denn es war längst nicht alles nur schlecht. «Er kann aus dem Auto wirklich eine gute Geschwindigkeit herausholen, einen sehr guten Job machen, akkurates Feedback liefern und er ist dem Team sehr verbunden», sagte Abiteboul.
Palmer habe aber auch Fehler gemacht und gute Möglichkeiten verpasst, so der Franzose weiter. Daneben war auch die Zuverlässigkeit des Autos nicht immer auf Palmers Seite.
«Ich glaube, dieser Mix hat ganz schnell dazu geführt, dass er sein Selbstvertrauen verloren hat – ein Mangel an Vertrauen in sich selbst, Probleme, sich durch die Schwierigkeiten durchzubeißen, auf die jeder Fahrer an einem Rennwochenende oder in einer Saison trifft. Und dieser Mangel an Selbstvertrauen hat eine Art Schneeballeffekt ausgelöst, der zu der Situation geführt hat, in der wir jetzt sind», sagte Abiteboul.