Nico Hülkenberg zu Hamilton-Zoff: «Nicht meine Sache»
Nico Hülkenberg in Interlagos
Lewis Hamilton öffnete sofort einen Kanal an den Mercedes-Kommandostand: «Das war sehr gefährlich!» schnaufte der Weltmeister, nachdem er im Silberpfeil neben der Bahn gewesen war, scheinbar abgedrängt von Nico Hülkenberg im Renault.
TV-Bilder zeigten später, wie der 30jährige Deutsche mit hoher Geschwindigkeit auf den Wagen von Hamilton aufläuft, offenbar war Nico davon überzeugt, dass Hamilton ihn gesehen hatte und Platz machen würde. Als dann beide in die letzte Kurve vor der Bergaufpassage zurück zu Start und Ziel gingen, war da nur Raum für ein Fahrzeug. Jenes von Hülkenberg.
Der Le-Mans-Sieger von 2015 spielt den Schreckmoment im ersten Training zum Brasilien-GP herunter: «Lewis spielt halt gerne ein wenig herum. Er hatte eine riesige Lücke gelassen, also überholte ich. Er entschied dann, auf der Aussenseite zu bleiben und geriet neben die Bahn. Das ist nicht meine Sache. Er tat das. Ich war klar vorne. Wenn er sich dann dazu entscheidet, von der Strecke zu fahren, habe ich kein Problem damit.»
Die Rennkommissare Paul Gutjahr (Schweiz), Derek Warwick (Grossbritannien), Silvia Bellot (Spanien) und Felipe Giaffone (Brasilien) sahen sich die Szene an und urteilten – kein weiteres Vorgehen notwendig.
Nico schloss den Freitag als Neuntschnellster ab: «Es war ein normaler Freitag, es gab jetzt nichts Herausragendes, aber es lief ganz okay.»
Unter Mischverhältnissen hatte Hülkenberg in Interlagos zwei Sternstunden – als er im Williams 2010 zur Pole-Position fuhr und als er 2012 im Force-India-Renner das Rennen anführte. Und dann über einen gewissen Lewis Hamilton stolperte.
Die Wetterprognose für Samstag ist eher durchwachsen, aber Nico ist gleichmütig: «Nur weil nicht so gutes Wetter ist, bedeutet das ja nicht automatisch, dass wieder Geschichte geschrieben wird.»
Macht sich Hülkenberg wegen anhaltender Motorprobleme von Renault Sorgen? Nico: «Nein, denn das scheint vor allem in den Autos von Toro Rosso zu passieren. Warum das so ist, weiss ich nicht. Bei uns jedenfalls ist alles unter Kontrolle.»