Fernando Alonso: Keine Angst vor einer Überbelastung
Beinahe jedes Wochenende im Renneinsatz: Fernando Alonso
Die ganze Motorsport-Welt freut sich über die Gastspiele, die Fernando Alonso ausserhalb der ihm so vertrauten Formel-1-Welt gibt. Bereits im vergangenen Jahr entzückte der McLaren-Star mit seinem starken, jedoch wegen eines Honda-Motorschadens letztlich erfolglosen Indy-500-Debüts. Der Auftritt sorgte für viele Schlagzeilen, und Alonso versprach, auch in Zukunft über den GP-Tellerrand hinaus zu blicken.
Gesagt, getan: In diesem Jahr legte er bereits mit seiner Teilnahme am 24h-Klassiker von Daytona nach – in einem LMP2-Renner von United Autosports wagte der zweifache Formel-1-Champion das Langstrecken-Abenteuer, das aber wie das IndyCar-Intermezzo wegen mehrerer Technik-Sorgen nicht sehr erfolgreich endete.
Trotz allem Ungemach hatte der ehrgeizige Asturier Lust auf mehr bekommen – und nur wenige Tage nach der Zieleinfahrt bestätigt, was er zuvor schon angedeutet hatte: Alonso wird in diesem Jahr auch an einigen WEC-Läufen teilnehmen, darunter auch am 24h-Klassiker von Le Mans, den er unbedingt gewinnen will. Denn zusammen mit einem Sieg im Indy 500 und dem bereits eroberten Monaco-Sieg ergibt das die begehrte «Triple Crown» des Motorsports, die der 32-fache GP-Sieger so gerne aufsetzen will.
Die WEC-Einsätze wird er in einem LMP1-Renner von Toyota bestreiten, zusammen mit den ehemaligen GP-Piloten Sébastien Buemi und Kazuki Nakajima. Nebenbei wird er nicht viel mit seinem WEC-Team unternehmen, wie Zak Brown betont. Der McLaren-Direktor bestätigte in dieser Woche in einer britischen Medienrunde: «Wir haben ihn an Toyota ausgeliehen, damit er im Auto sitzt, nicht damit der kommerzielle Verpflichtungen auf der ganzen Welt nachgeht.»
«Er fährt das Rennauto, was die Sponsoren-Termine und Ähnliches angeht, wird alles auf ein Minimum eingeschränkt», fügt der Amerikaner an, der sich sicher ist, dass sein Schützling trotz des stattlichen Programms von 26 Rennwochenenden keine Ermüdungserscheinungen aufweisen wird.
Im Gegenteil: «Was würde er an jenen Wochenenden sonst machen?», erwidert Brown auf die entsprechende Frage, und liefert die Antwort auf seine Gegenfrage gleich selbst: «Er würde im Kart sitzen oder Golf spielen oder was auch immer machen. Aber er würde sicherlich nicht öfter im Simulator sitzen oder im GP-Renner testen.»
Überhaupt sei Alonso ohnehin erpicht darauf, möglichst oft auf die Rennstrecke zu gehen, verrät der 46-Jährige. «Das habe ich noch nie zuvor gesehen, er ist wirklich praktisch an jedem Wochenende auf der Strecke und die Hälfte seiner Freizeit verbringt er damit, unter einem Decknamen Kartrennen zu bestreiten. Er will einfach nur im Rennauto sitzen, ich denke, das hält ihn frisch und fokussiert.»
Das Programm 2018 von Fernando Alonso
25. März: Formel 1 in Australien (Melbourne)
8. April: Formel 1 in Bahrain (Sakhir)
15. April: Formel 1 in China (Shanghai)
29. April: Formel 1 in Aserbaidschan (Baku)
5. Mai: Langstrecken-WM in Belgien (Spa-Francorchamps)
13. Mai: Formel 1 in Spanien (Barcelona)
27. Mai: Formel 1 in Monaco (Monte Carlo)
10. Juni: Formel 1 in Kanada (Montreal)
16./17. Juni: Langstrecken-WM in Frankreich (Le Mans)
24. Juni: Formel 1 in Frankreich (Le Castellet)
1. Juli: Formel 1 in Österreich (Spielberg)
8. Juli: Formel 1 in Grossbritannien (Silverstone)
22. Juli: Formel 1 in Deutschland (Hockenheim)
29. Juli: Formel 1 in Ungarn (Budapest)
19. August: Langstrecken-WM in Grossbritannien (Silverstone)
26. August: Formel 1 in Belgien (Spa-Francorchamps)
2. September: Formel 1 in Italien (Monza)
16. September: Formel 1 in Singapur
30. September: Formel 1 in Russland (Sotschi)
7. Oktober: Formel 1 in Japan (Suzuka)
14. Oktober: Langstrecken-WM in Japan (Fuji)
21. Oktober: Formel 1 in USA (Austin)
28. Oktober: Formel 1 in Mexiko (Mexiko-Stadt)
11. November: Formel 1 in Brasilien (São Paulo)
18. November: Langstrecken-WM in China (Shanghai)
25. November: Formel 1 in Abu Dhabi (Insel Yas)