Wirbel in Aserbaidschan: Baku-GP ist viel zu teuer
Im Februar 2016 gab die Regierung von Aserbaidschan bekannt: Azad Rahimov, Minister für Jugend und Sport, habe mit Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone einen Zehnjahresvertrag zur Austragung eines Grand Prix unterzeichnet. Der erste Grosse Preis von Europa (selten so gelacht!) auf dem «Baku City Circuit» fand am 19. Juni 2016 statt.
Der Vertrag beinhaltete zwei gravierende Fehler, die erst zur Hälfte korrigiert sind. Natürlich war es ein Scherz, das Rennen im fernen Aserbaidschan als Europa-GP zu bezeichnen. Schon 2017 hiess der WM-Lauf korrekt Grosser Preis von Aserbaidschan.
Wie die BBC berichtete, liess sich die Regierung den Grand-Prix-Zirkus 70 Millionen Dollar kosten. Nur: Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone pflegte damals Fünfjahresverträge abzuschliessen, die automatisch jedes Jahr um zehn Prozent teurer werden. Das war einer der Gründe, warum die Organiatoren des WM-Laufs von Grossbritannien in Silverstone im vergangenen Jahr die Reissleine gezogen und den Vertrag gekündigt haben. In Baku würde das bedeuten, dass der Grand Prix 2020, also im fünften Jahr, 102,5 Millionen kostet!
Rahimov hat für fünf Jahre unterzeichnet (also von 2016 bis einschliesslich 2020), mit einer Option auf weitere fünf Jahre (also bis und mit 2025), die im kommenden Frühling eingelöst werden muss. Aber der Minister will das so nicht.
Rahimov möchte im kommenden April mit der neuen Formel-1-Führung um CEO Chase Carey nachverhandeln.
Der Nachrichtenagentur Tass gegenüber sagt der Politiker: «Innerhalb von drei Monaten nach dem 2018er Rennen müssen mitteilen, ob wir von der Option für fünf weitere Jahre Gebrauch machen. Jedem muss klar sein, dass unser heutiger Vertrag inakzeptabel ist. Ich glaube, die neue Formel-1-Chefetage versteht das ebenfalls. Wir werden über die Vertragsbedingungen reden müssen, über die Rechte für Sponsoring und über die Antrittsgebühr. Wir spüren jedoch den Willen der neuen Formel-1-Führung, das Rennen zu erhalten.»
Die wichtigsten Termine 2018
Team-Präsentationen
15. Februar: Williams (London)
19. Februar: Red Bull Racing (Internet)
20. Februar: Renault (Internet)
20. Februar: Sauber (Internet)
22. Februar: Ferrari (Maranello)
22. Februar: Mercedes (Silverstone)
23. Februar: McLaren (Internet)
26. Februar: Toro Rosso (Barcelona)
Wintertests
26. Februar bis 1. März: Cirucit de Barcelona-Catalunya
6. bis 9. März: Circuit de Barcelona-Catalunya
Testfahrten innerhalb der Saison
15./16. Mai: Circuit de Barcelona-Catalunya
31. Juli/1. August: Hungaroring
Formel-1-WM
25. März: Australien (Melbourne)
8. April: Bahrain (Sakhir)
15. April: China (Shanghai)
29. April: Aserbaidschan (Baku)
13. Mai: Spanien (Barcelona)
27. Mai: Monaco (Monte Carlo)
10. Juni: Kanada (Montreal)
24. Juni: Frankreich (Le Castellet)
1. Juli: Österreich (Spielberg)
8. Juli: Grossbritannien (Silverstone)
22. Juli: Deutschland (Hockenheim)
29. Juli: Ungarn (Budapest)
26. August: Belgien (Spa-Francorchamps)
2. September: Italien (Monza)
16. September: Singapur
30. September: Russland (Sotschi)
7. Oktober: Japan (Suzuka)
21. Oktober: USA (Austin)
28. Oktober: Mexiko (Mexiko-Stadt)
11. November: Brasilien (São Paulo)
25. November: Abu Dhabi (Insel Yas)