Schumacher, Vettel, Hamilton & Co.: Treue Feinde
In loser Reihenfolge gehen wir in Form von «SPEEDWEEKipedia» auf Fragen unserer Leser ein. Dieses Mal will Fabio Gerber aus Basel wissen: «Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen gehen 2018 bei Ferrari in die vierte gemeinsame Saison. Das brachte mich auf die Frage: Welche Stallgefährten haben in der Formel 1 die meisten Rennen an der Seite des gleichen Piloten bestritten?»
Vettel und Räikkönen im vierten gemeinsamen Jahr, das ist eine Menge, aber kein Rekord. Den hält ein anderes Ferrari-Duo: Michael Schumacher und Rubens Barrichello fuhren von 2000 bis 2005 sechs Saisons lang zusammen, das waren 104 Rennen!
Fahren Vettel und Räikkönen 2018 die komplette Saison, dann werden sie sich auf Rang 4 der langjährigsten Fahrerpaarungen schieben.
Die langjährigen Fahrerpaarungen erwiesen sich meist als Zweckgemeinschaften, weniger als harmonische Beziehungen.
Barrichello musste bei Ferrari hinter Schumacher die zweite Geige spielen. Mika Häkkinen und David Coulthard respektierten einander. Zwischen Sebastian Vettel und Mark Webber krachte es schon mal, die Elektrizität zwischen Lewis Hamilton und Nico Rosberg bei ihrem jahrelangen Titelduell war fast greifbar. Da war die Stimmung bei Gerhard Berger und Jean Alesi in den 90er Jahren schon besser, aber damals ging es auch nicht um die WM.
Berger und Alesi fuhren übrigens 1996 und 1997 ebenfalls zusammen, dann bei Benetton. Würden wir diese Rennen hinzurechnen, überflügeln der Österreicher und der Franzose sogar Schumi und Barrichello, denn sie kommen auf 107 gemeinsame Einsätze.
Und wenn es hart auf hart geht, dann rückt auch die bekannte Freundschaft von Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen ins zweite Glied. Der Deutsche nutzte die nicht eben ungünstige Ferrari-Strategie in Monaco und Ungarn 2017 eiskalt zum Sieg, Kimis Gesicht nach den Rennen sagte alles.
Hier die Piloten-Duos mit 50 und mehr gemeinsamen Rennen.
Die treusten Formel-1-Stallgefährten im gleichen Team
1. Michael Schumacher (D), Rubens Barrichello (BR) 104
Ferrari, 2000–2005
2. David Coulthard (GB), Mika Häkkinen (FIN) 99
McLaren, 1996–2001
3. Sebastian Vettel (D), Mark Webber (AUS) 94
Red Bull Racing, 2009–2013
4. Lewis Hamilton (GB), Nico Rosberg (D) 78
Mercedes, 2013–2016
5. Fernando Alonso (E), Felipe Massa (BR) 77
Ferrari, 2010–2013
5. Jean Alesi (F), Gerhard Berger (A) 77
Ferrari, 1993–1995
7. Rubens Barrichello (BR), Jenson Button (GB) 70
Honda (erste drei Jahre) und BrawnGP, 2006–2009
8. Nick Heidfeld (D), Robert Kubica (PL) 69
BMW-Sauber, 2006–2009
9. Juan Pablo Montoya (COL), Ralf Schumacher (D) 62
Williams, 2001–2004
9. Elio de Angelis (I), Nigel Mansell (GB) 62
Lotus, 1980–1984
9. Ivan Capelli (I), Mauricio Gugelmin (BR) 62
Leyton House March, 1988–1991
12. Kimi Räikkönen (FIN), Sebastian Vettel (D) 61
Ferrari, 2015–2018
13. Nico Hülkenberg (D), Sergio Pérez (MEX) 59
Force India, 2014–2016
13. Valtteri Bottas (FIN), Felipe Massa (BR) 59
Williams, 2014–2016
13. Clay Regazzoni (CH), Niki Lauda (A) 59
Ferrari, 1974–1976
13. Eddie Irvine (GB), Michael Schumacher (D) 59
Ferrari, 1996–1999
17. Jenson Button (GB), Lewis Hamilton (GB) 58
McLaren, 2010–2012
17. Michael Schumacher (D), Nico Rosberg (D) 58
Mercedes, 2010–2012
19. Ralf Schumacher (D), Jarno Trulli (I) 54
Toyota, 2005–2007
20. David Coulthard (GB), Kimi Räikkönen (FIN) 51
McLaren, 2002–2004