Pierre Gasly (Toro Rosso): Schumi, Senna und Obama
Pierre Gasly sammelte in Japan fleissig Pokal
«La Grande Nation» atmet auf: 2018 wird Frankreich nach zehn Jahren endlich wieder einen Formel-1-Grand Prix erleben, im südfranzösischen Le Castellet (24. Juni). Mindestens so wichtig: Kein Land hat in der kommenden Saison mehr GP-Fahrer vorzuweisen als Frankreich – der Genfer Romain Grosjean (31) sitzt im Haas-Renner, Mercedes-Zögling Esteban Ocon (21) fährt Force India, und der heute 22jährige Pierre Gasly nimmt seine erste volle GP-Saison in Angriff, in Diensten von Toro Rosso.
Gasly aus der früheren GP-Stadt Rouen ist für viele Fans noch wenig bekannt. Wie der Franzose tickt, das verrät er auf der offiziellen Formel-1-Seite. Da sagt Gasly über ...
.. den grössten Freudesrausch, abgesehen von der Formel 1:
«Fussballspielen! Wenn ich zuhause bin, dann kicke ich mit meinen Kumpels. Und ich gehe zu den Spielen von Paris Saint-Germain. Ich habe einen Freund, der dort spielt.»
.. einen Film, den ihn zum Weinen brachte:
«Das war „The Impossible“, ein Film über den Tsunami von Thailand 2004.»
... Ängste:
«Schlangen. Ich kann die Viecher nicht ausstehen.»
... das letzte Buch, das er gelesen hat:
«Das war „The Core: Better Life, Better Performance“ von Aki Hintsa.» (Dem früheren Formel-1-Fitnessguru, die Red.)
... den häufigsten Vermerk seiner Lehrer:
«Das war in der Regel: „Hat viel Potenzial, aber zeigt es zu selten in der Schule.“ Ich war ständig am Kartfahren. Zudem war ich oft der Klassenclown. Meine Noten waren gut, ich konnte mir das leisten.» (Lacht.)
... geheime Genüsse:
«Ich geniesse Vieles, aber geheim ist nichts davon. Ich liebe Tiramisu. Jedes Mal, wenn das italienische Dessert auf der Karte steht, dann kann ich nicht widerstehen.»
... Sammelwut:
«Früher habe ich all meine Kappen gesammelt. Aber das hat dermassen Überhand genommen, dass ich eines Tages alle verschenkt habe. Ich wollte liebe Siegertrophäen sammeln! (Beginnt zu lachen.) Ich mag auch Uhren, aber um eine schöne Sammlung anzulegen, fehlt mir das nötige Kleingeld.»
... Sehnsucht auf Reisen:
«Ich vermisse jeweils meine Familie. Seit ich 13 Jahre alt bin, reise ich viel. Also geniesse ich es jeweils, nach Hause zurückzukehren. Ich habe eine grosse Familie – vier Brüder!»
... den seltsamsten Einkauf:
«Ich gehe mit Geld sehr behutsam vor. Also kaufe ich normalerweise keine doofen Sachen. Ab und an gehe ich ins Casino, ich spiele gerne Roulette. Ich kann es nicht erklären, aber ich finde es aufregend. Ausserhalb des Rennwagens bringt nichts mein Adrenalin so zum Fliessen wie Roulettespielen.»
... einen peinlichen Moment in der Rennkarriere:
«Als ich im vergangenen Jahr wegen eines Taifuns das Super-Formula-Finale nicht bestreiten konnte. Ich schrammte um einen halben Punkte am Titel vorbei – wegen des Wetters!»
... etwas, das ihn so richtig auf die Palme gebracht hat:
«Austin 2016. Da eröffnete mit Red-Bull-Rennchef Dr. Helmut Marko, dass Daniil Kvyat für 2017 einen neuen Vertrag erhalten würde. Ich dachte, das sei unfair. Immerhin hatte ich den GP2-Titel geholt. Ich war wütend, enttäuscht und traurig.»
... Superkräfte:
«Fliegen und Unsichtbarsein wäre beides cool. Bei einer Sitzung könnte ich mich reinstehlen, ohne dass mich die anderen bemerken. Und an einem Rennwochenende kann ich einfach aus dem Fahrerlager entschweben.»
... Singen in der Dusche:
«Manchmal schon. Aber es gibt da keinen bestimmten Song. Eher eine Mischung aus verschiedenen Liedern.»
... Liebe auf den ersten Blick:
«Ich bin erst 21, klar glaube ich daran. Vermutlich werde ich ihn zehn Jahren festhalten, dass es das nicht gibt.»
... ein Dinner mit drei Menschen:
«Ich würde Ayrton Senna einladen, dazu Michael Schumacher und Barack Obama. Sie alle haben die Welt verändert.»
... das Beste daran, ein Kind zu sein:
«Du kannst einen Riesenschlamassel anrichten und trägst doch nicht die Verantwortung.»
... etwas, das jeder mal versuchen sollte:
«Einen Formel-1-Wagen fahren.»