MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Paul di Resta tritt nach: Sirotkin/Stroll ein Risiko

Von Rob La Salle
Paul di Resta im Williams

Paul di Resta im Williams

Ist der Schotte Paul di Resta ein schlechter Verlierer? Nachdem für ihn beim Williams-Rennstall kein Platz mehr gewesen ist, kritisiert der DTM-Fahrer die Pilotenwahl des englischen Traditions-Teams.

Paul di Resta galt als kommender Formel-1-Star: Der Schotte durfte 2010 acht Mal an Freitagtrainings im Rahmen der Formel-1-Rennwochenenden teilnehmen, fuhr aber weiter auch für HWA in der DTM. In Brands Hatch holte der Brite bei einem Heimrennen den ersten Saisonsieg, dem zwei weitere in Oschersleben und Hockenheim folgen sollten. Platz 2 beim Saisonfinale in Shanghai reichte di Resta, um sich den DTM-Meistertitel zu sichern.

2011 wechselte Paul di Resta als Stammpilot bei Force India in die Formel 1 und beendete die Saison als bester Neuling auf dem 13. Platz in der Fahrerwertung. Den teaminternen Kampf gegen Adrian Sutil verlor er mit 27 zu 42 Punkten. Allerdings war er der Pilot, der mit 1105 von 1133 möglichen Runden die meisten Runden absolviert hatte.

2012 blieb di Resta bei Force India und bekam mit Nico Hülkenberg einen neuen Teamkollegen. Insgesamt beendete er neun von zwanzig Rennen in den Punkterängen und erzielte mit Platz 4 in Singapur sein bis dahin bestes Ergebnis in der Königsklasse. Im teaminternen Duell unterlag er Hülkenberg mit 46 zu 63 Punkten.

2013 fuhr di Resta das dritte Jahr für Force India und wurde in Bahrain Vierter, nachdem er lange auf Podiumskurs war. Gegen seinen Teamkollegen Adrian Sutil gewann er das teaminterne Duell mit 48 zu 29 Punkten, stand für 2014 aber trotzdem ohne Cockpit da, nachdem Force India beschlossen hatte, beide Fahrer auszutauschen.

Di Resta behielt seinen Fuss in der Formel-1-Tür als Reservist von Williams, 2017 ersetzte er Felipe Massa in Ungarn, als der Brasilianer von Schwindel geplagt wurde. Er machte einen guten, aber keinen berauschenden Job.

Eine Zeitlang konnte er sich Hoffnungen auf die Rückkehr in die Formel 1 machen. Als es darum ging, einen Nachfolger für Massa zu finden, gehörte di Resta zum Kreis der Kandidaten, absolvierte auch Testfahrten. Doch Williams verpflichtete letztlich den Russen Sergey Sirotkin, der ebenfalls gehandelte Robert Kubica übernimmt die bisherige Rolle di Restas, wird also Ersatzfahrer.

Warum hat sich der Rennstall gegen di Resta entschieden? «Das Cockpit schien in Reichweite, aber es hat nicht gereicht. Ich weiss nicht, vielleicht war es mein Alter», sagte er. Heisst: Den Grund hat man ihm nicht wirklich mitgeteilt. Was das Alter betrifft: Di Resta ist 31, Kubica 33. Sirotkins bestes Argument sind nicht nur seine 22 Jahre, sondern seine Mitgift, die im zweistelligen Millionenbereich liegen soll.

Nun tritt die Resta nach. «Ich war mit meinem Williams-Test überaus zufrieden», sagt er bei den Kollegen von Racer. «Es war einer jener Tag, an welchem du dir sagst, dass du wirklich nichts hättest besser machen können.»

Dennoch fiel die Entscheidung gegen di Resta, und Paul meint über das jüngste Formel-1-Fahrerduo Lance Stroll (19) und Sergey Sirotkin: «Das ist ein Risiko, mit der mangelden Erfahrung. Gut, Lance hat ein Jahr hinter sich, aber Sergey ist ein Neuling. Sie treten an gegen ein erstarktes McLaren, und auch Renault sollte inzwischen in der Lage sein, Williams hinter sich zu lassen. Im Lauf der Jahre verblasst auch der Vorteil, einen Mercedes-Motor zu haben. Also steht Williams vor einer schwierigen Aufgabe. Hinter der Entscheidung steckt mehr als herauskommt, und ich schätze, der Vorstand hat alle Fakten auf dem Tisch gehab und aus guten Gründen so entschieden.»

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