Barcelona-Test: Alonso-Unfall, Hülkenberg vorne!
Der grosse Aufreger am ersten Testmorgen auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya: Nach knapp vierzig Minuten mussten die Streckenposten die rote Flagge zeigen – Abbruch ausgerechnet wegen Fernando Alonso, dessen Papaya-orangefarbener McLaren im Kiesbett strandete. Filmaufnahmen zeigten, wie sich das rechte Hinterrad in der letzten Kurve vor Start und Ziel verabschiedete. Danach mussten die Mechaniker mehr als zwei Stunden lang den Wagen reinigen. Die Schäden blieben zum Glück gering.
McLaren-Direktor Zak Brown: «Wir hatten ein Problem mit einer Radmutter. Wir reden hier aber nicht von einem grundsätzlichen Problem, wir sollten also bald wieder zum Fahren kommen.»
Zweite rote Flagge um 11.35 Uhr: Dieses Mal traf es den jungen Force-India-Russen Nikita Mazepin in Kurve 4, der sich tief ins Kiesbett eingrub.
Nico Hülkenberg begann den Tag mit enormen Messgittern an seinem Werks-Renault, um Strömungen hinter den Vorderrädern zu messen. Danach setzte sich Hülkenberg an die Spitze, wofür sich Renault nichts kaufen kann, was aber ein Motivations-Turbo ist. Sein Auto standfest laufen und an der Spitze auftauchen zu sehen, ist immer schön.
Es war nicht der erste Barcelona-Tag für Hülkenberg: Der Emmericher war schon in der Vorwoche im Renault auf der katalanischen Bahn unterwegs, in Form des Filmtags. «Alles lief glatt, auch wenn ein Filmtag natürlich nicht sehr aussagekräftig ist. Es war schön, einen ersten Eindruck von den Möglichkeiten des Autos zu erhalten.»
Viele Fans fragten sich: Wird Renault 2018 in Sachen Leistung zu Mercedes und Ferrari aufschliessen? Renault-Sport-Geschäftsleiter Cyril Abiteboul dämpft die Erwartungen: «Natürlich wollen wir in Sachen Leistung zulegen. Aber wir werden dafür nicht die Zuverlässigkeit opfern.»
Sauber-Fahrer Marcus Ericsson zeigte erst nach zweieinhalb Stunden die erste gezeitete Runde. Grund war aber kein technisches Problem, sondern die Tatsache, dass die Schweizer in Alfa-Romeo-Farben den Wagen immer wieder mit der zähflüssigen FloViz-Farbe einschmierten, um die Strömungsverläufe am Wagen sichtbar zu machen. Dabei musste Marcus Ericsson mit konstantem Tempo fahren, um möglichst genaue Werte zu erhalten.
Interssantes Detail am Haas-Renner. Die Rennställe haben ja die Möglichkeit, den Kopfschutz Halo in einem Bereich von zwei Zentimetern zu verkleiden. Haas hat das in Form von kleinen Zähnen getan, die als Luftleiter arbeiten sollen.
Barcelona-Test, Tag 1, Stand 12.00 Uhr
1. Nico Hülkenberg (D), Renault R.S.18, 1:21,326 (36 Runden)
2. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W09 EQ Power+, 1:21,843 (36)
3. Kimi Räikkönen (FIN), Ferrari SF71H, 1:21,986 (27)
4. Romain Grosjean (F), Haas VF-18-Ferrari, 1:23,092 (18)
5. Daniel Ricciardo (AUS), Red Bull Racing RB14-TAG Heuer, 1:23,221 (18)
6. Brendon Hartley (NZ), Toro Rosso STR13-Honda, 1:23,437 (33)
7. Fernando Alonso (E), McLaren MCL33-Renault, 1:24,202 (6)
8. Lance Stroll (CDN), Williams FW41-Mercedes, 1:25,219 (23)
9. Nikita Mazepin (RU), Force India VJM11-Mercedes, 1:26,940 (15)
10. Marcus Ericsson (S), Sauber C37-Ferrari, 1:34,901 (18)
Die wichtigsten Termine 2018
Wintertests
26. Februar bis 1. März: Circuit de Barcelona-Catalunya
6. bis 9. März: Circuit de Barcelona-Catalunya
Testfahrten innerhalb der Saison
15./16. Mai: Circuit de Barcelona-Catalunya
31. Juli/1. August: Hungaroring
Formel-1-WM
25. März: Australien (Melbourne)
8. April: Bahrain (Sakhir)
15. April: China (Shanghai)
29. April: Aserbaidschan (Baku)
13. Mai: Spanien (Barcelona)
27. Mai: Monaco (Monte Carlo)
10. Juni: Kanada (Montreal)
24. Juni: Frankreich (Le Castellet)
1. Juli: Österreich (Spielberg)
8. Juli: Grossbritannien (Silverstone)
22. Juli: Deutschland (Hockenheim)
29. Juli: Ungarn (Budapest)
26. August: Belgien (Spa-Francorchamps)
2. September: Italien (Monza)
16. September: Singapur
30. September: Russland (Sotschi)
7. Oktober: Japan (Suzuka)
21. Oktober: USA (Austin)
28. Oktober: Mexiko (Mexiko-Stadt)
11. November: Brasilien (São Paulo)
25. November: Abu Dhabi (Insel Yas)