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Kimi Räikkönen (Ferrari): Steinerne Miene nach Rang 3

Von Mathias Brunner
Handschlag zwischen Vettel und Hamilton, Räikkönen ist wenig begeistert

Handschlag zwischen Vettel und Hamilton, Räikkönen ist wenig begeistert

​Kimi Räikkönen war im Training der schnellere Ferrari-Fahrer gewesen und folgte zu Beginn des Australien-GP Leader Lewis Hamilton wie ein Schatten. Aber am Ende wurde der Finne wieder nur Dritter.

In der Anfangsphase des Australien-GP war Kimi Räikkönen der schnellere Mann in Rot. Der Weltmeister von 2007, der hier im Albert-Park vor fast auf den Tag genau fünf Jahren letztmals einen Grand Prix gewinnen konnte, er folgte Leader Lewis Hamilton mit knapp zwei Sekunden Abstand. Nicht nahe genug, um einen Angriff zu wagen, aber auch nicht weit genug weg, um nicht mit einem Sieg zu liebäugeln.

Im Pressesaal witzelte ein Zyniker: «Ich bin ja mal gespannt, wie es Ferrari nun schaffen wird, Kimi hinter Vettel zu schubsen.»

Die Antwort erhielten wir kurz darauf serviert.

Kimi Räikkönen holte am Ende der 18. Runde frische Pirelli ab und wechselte auf die weiche Reifenmischung (gelb markiert). Ferrari wollte ein wenig am Käfig von Hamilton rütteln, und Mercedes reagierte – schon in der nächsten Runde stand Lewis an der Box, um ebenfalls frische Weichreifen auszufassen. Damit lag er locker vor Kimi, der neue Leader hiess nun aber Sebastian Vettel, der noch nicht gestoppt hatte.

Dann änderte die virtuelle Safety-Car-Phase wegen der gestrandeten Haas-Renner alles. Denn die Mercedes-Rechner spuckten die falschen Simulationen aus, wo Hamilton nach einem Stopp von Vettel liegen würde. Ergebnis: Wertvolle Sekunden gingen verloren. Vettel wurde durch seinen Stopp unter VSC-Periode weniger bestraft als zuvor Räikkönen und Hamilton bei regulären Reifenwechseln. Und auf einmal hiess es Vettel vor Hamilton vor Räikkönen. Und so blieb es auch bis ins Ziel.

Kimi wirkte nach dem Rennen niedergeschlagen: «Ich war heute nicht vom Glück begünstigt, dagegen kann ich nichts machen. Aber wir haben einen Sieg herausgefahren, an so einem Tag darf man nicht unzufrieden sein.»

«Mein Auto hatte guten Speed, aber jeder weiss, wie schwierig hier das Überholen ist. In der zweiten Kurve schnupperte ich im Heck von Hamiltons Wagen herum, aber ich war zu wenig nahe. Dann versuchte ich dran zu bleiben und vielleicht über den Stopp etwas zu machen. Aber das klappte nicht. Was dann mit dem virtuellen Safety-Car passiere, das war reines Glück.»

Räikkönen mit steinerner Miene: «Ich konnte dann Rang 3 verteidigen. Zum Schluss machte Daniel Ricciardo ein wenig Druck auf frischeren Reifen, aber alles ging gut für mich.»

Das Gesicht von Kimi sagte etwas Anderes: Wieder eine Chance auf einen Sieg vorbei. Die Durststrecke von fünf Jahren geht weiter.

Nach dem besten Saisonstart seit Melbourne 2013 sagt Kimi: «Klar willst du immer mehr, du willst siegen. Wir hatten guten Speed. Auch im ersten Teil des Rennens. Dann ist uns der Grand Prix ein wenig entglitten. Das war für mich nicht ideal. Wenigstens haben wir einen Sieg und zwei Podestränge errungen. Das Jahr ist noch lang, meine Zeit kommt.»

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