Formel 1: Böser Verdacht gegen Red Bull Racing

Jacques Villeneuve: Irres Gerücht über Robert Kubica

Von Mathias Brunner
Der Kanadier Jacques Villeneuve provoziert gerne und hat seine Zunge in der Winterpause geschärft. Im Fahrerlager von Melbourne deutet der Weltmeister von 1997 falsches Spiel von Robert Kubica an.

Jacques Villeneuve ist kein Mauerblümchen. Immer wieder eckt der 46-jährige Kanadier mit seinen Aussagen tüchtig an und erzeugt unter den Formel-1-Fans heftige Reaktionen. Als Williams die jungen Lance Stroll und Sergey Sirotkin an Bord holte, fand der Weltmeister von 1997 über seinen früheren Rennstall: «Williams hat seine Seele an die Milliarden von Lawrence Stroll verkauft, der nur eins im Sinn hat: seinen Sohn zu stärken.»

Als Jacques’ Landsmann Lance Stroll in Baku 2017 einen tollen dritten Rang einfuhr, höhte Villeneuve: «Reines Glück. Selbst Felipe Massa, schon vor seinem Rücktritt längst im Herbst seiner Karriere, war klar schneller als Stroll.»

Als Ferrari-Star Sebastian Vettel seinem WM-Rivalen Lewis Hamilton im gleichen Baku ins Auto rumpelte und dafür weltweit Kritik erntete, fand Villeneuve: «Was ist denn Schlimmes passiert? Wir haben zwei Kerle, welche den WM-Titel unter sich ausmachen. Sie sind aufeinander wütend, aber eigentlich ist kein grösserer Schaden entstanden. Wozu also das ganze Gedöns? Ich finde, das ist erstklassige Unterhaltung. Ich bin froh, dass die beiden Leidenschaft beweisen. Ja, das Manöver war hässlich, aber für mich steht fest – Hamilton hat ihn in eine Falle gelockt. Ich bin selber Rennfahrer, ich weiss, wie das geht. Hätte ein anderer Pilot so eine Nummer mit mir gemacht, dann hätte ich auch so wütend reagiert wie Seb. Auf gewisse Weise bin ich erleichert zu sehen, dass die Fahrer noch Emotionen zeigen. Das ist gut, das macht Spass.»

Nun haut Villeneuve wieder einen raus, und es geht einmal mehr um seinen früheren Rennstall Williams.

Dort ist – als Hilfe für die jungen Stroll und Sirotkin – 2018 der erfahrene Robert Kubica unter Vertrag. Der Pole hofft noch immer, eines Tages wieder in der Startaufstellung zu stehen.

Der elffache GP-Sieger Villeneuve stellt beim italienischen Sender Sky Sabotage in den Raum, Kubica arbeite bei Williams nicht ganz uneigennützig. «Ich finde es schwierig, die Situation bei Williams einzustufen. Bei den Testfahrten wirkte der Wagen schwer beherrschbar. Der Einzige, der das Potenzial des Fahrzeugs nutzen konnte, war Kubica. Robert ist jener Fahrer, der die Entwicklung des Autos vorantreibt. Da ist es denkbar, dass er den Wagen so abstimmt, dass er für die anderen Piloten schwer zu fahren ist. Sein Traum ist es, wieder Rennen zu fahren, nicht dritter Mann zu sein. Ich würde das nicht unterschätzen. Und ich würde es an seiner Stelle genau so machen.»

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