Lauda: «Deshalb war Lewis Hamilton so viel schneller»
Niki Lauda
Am Ende des aufregenden Melbourne-Qualifyings durfte sich wieder einmal Lewis Hamilton über die Pole zum Saisonauftakt freuen. Der vierfache Champion setzte sich zum fünften Mal in Folge im Abschlusstraining zum Australine-GP gegen den Rest des Feldes durch und sicherte sich mit 1:21,164 min auch noch einen neuen Rekord.
Damit blieb der Brite fast sieben Zehntel schneller als Ferrari-Kontrahent Kimi Räikkönen, der sich mit dem zweiten Platz begnügen musste. Dessen Teamkollege Sebastian Vettel und Red Bull Racing-Talent Max Verstappen reihten sich gleich hinter dem Spitzen-Duo ein. Ein Qualifying zum Vergessen erlebte hingegen Hamiltons Stallgefährte Valtteri Bottas. Der Finne war im zweiten Qualifying-Segment noch nahe an den Top-Zeiten dran, doch im Top-10-Stechen sorgte er dann für viel Schrott und lange Gesichter in der Mercedes-Box.
Denn Bottas verlor bei seinem ersten schnellen Q3-Versuch in der ersten Kurve die Kontrolle über sein Heck. Er legte einen halben Dreher hin und krachte Ausgangs der zweiten Kurve mit dem rechten Hinterrad gegen die Streckenbegrenzung. Das Abschlusstraining musste unterbrochen werden, um die Stecke vom demolierten Renner und der Schrott-Spur, die Bottas gelegt hatte, zu befreien.
Bottas stand der Ärger über den Ausrutscher ins Gesicht geschrieben, und Mercedes-F1-Aufsichtsratschef Niki Lauda bedauerte nach dem Crash seines Schützlings vor laufender Sky-Kamera: «Leider muss er sich darüber ärgern, denn wie man sieht, hätte er ganz vorne landen können. Aber er ist topmotiviert, Wiedergutmachung zu leisten und wir werden ihn dabei natürlich unterstützten.»
Für Polesetter Hamilton hatte der dreifache Weltmeister natürlich nur lobende Worte übrig: «Fas sieben Zehntel Vorsprung zum Zweitplatzierten, das ist unglaublich», schwärmte er. «Das ganze Team hat einen unfassbar guten Job gemacht.»
Der 69-jährige Österreicher betonte auch, dass Hamilton seine Rekord-Runde nicht bloss dem berühmt-berüchtigten Qualifying-Modus der Mercedes-Antriebseinheit zu verdanken hat. Er erklärte: «Beim ersten Q3-Versuch hat Lewis es nicht geschafft, das ganze Potenzial der Reifen zu nutzen. Auf dem zweiten Satz hat er es aber richtig hinbekommen. Er hatte die besten Reifen und das beste Auto, daher rührt der grosse Zeitunterschied.»