Nico Rosberg: «Ferrari ruiniert Chance von Räikkönen»
Bottas überholt Kimi Räikkönen, hinten fährt WM-Leader Vettel
Im ersten Renndrittel schien der Grosse Preis von China ein wenig einzuschlummern: Sebastian Vettel kontrollierte das Rennen von der Spitze aus, aber dann riskierte Mercedes einen frühen Stopp mit Hamilton, dann mit Bottas, und auf einmal lag Valtteri in Führung. Ferrari hatte Vettel zu lange auf der Bahn gelassen!
Kimi Räikkönen fuhr nun zwar an der Spitze, verlor aber mit älteren Reifen stetig Zeit, ein Podestplatz schlitterte Räikkönen durch die Finger – glaubten die Zuschauer jedenfalls.
Mercedes wiederum verlor den Sieg, als Red Bull Racing in der Safety-Car-Phase beide Autos reinholte. Das gab Teamchef Toto Wolff nach dem Rennen zu.
Dank frischerer Reifen konnte Daniel Ricciardo zur Spitze vorstossen. Er tankte sich an Kimi Räikkönen vorbei, und obschon Bottas seinen Mercedes gefühlte vier Meter breitmachte, quetschte sich der Australier auch an Leader Bottas vorbei.
Lange Gesichter bei den Finnen nach dem Rennen.
Valtteri Bottas: «Im Rennen sah alles gut aus – bis zur Safety-Car-Phase. Zuvor hatten wir das unter Kontrolle, und ich dachte wirklich, dass ich dieses Rennen gewinnen würde. Der Rennverlauf heute hat uns nicht in die Hände gespielt, zum Schluss konnte ich froh sein, dass ich den zweiten Platz gegen Kimi noch ins Ziel bringe.»
«Nach dem Abschlusstraining hätte ich einen zweiten Platz gerne angenommen, aber wenn ich mir ansehe, wie das Rennen abgelaufen ist, dann muss ich sagen – Rang 2 ist zu wenig.»
Kimi Räikkönen wurde gleich nach dem Start gnadenlos von WM-Leader Sebastian Vettel abgedrängt. Dann liess ihn Ferrari an der Spitze verhungern. Sky-GP-Experte Martin Brundle: «In dieser Phase hatte ich den Eindruck – Ferrari lässt ihn draussen, damit Vettel auf Rang 3 die Möglichkeit erhält, Bottas zu packen, Valtteri lag im Ferrari-Sandwich.»
Nico Rosberg: «Ferrari hat die Chancen von Kimi ruiniert, um Vettel zu helfen.»
Räikkönen fand sich auf Rang 6 wieder. «Dann hatte ich Glück», sagte Kimi nach dem Rennen. «Die Safety-Car-Phase hat uns in die Hände gespielt, weil ich auf einmal wieder dran war und frischere Reifen hatte.»
«Zum Schluss gegen Valtteri habe ich alles versucht. Ich war schneller als Bottas. Aber um ihn zu packen, hätte ich die weichere Reifenmischung gebraucht. Du kannst aufrücken, aber um zu überholen, musst du schon ein grosses Stück schneller sein. Wenn ich mir anschaue, was zwischendurch im Rennen los war, darf ich über Platz 3 nicht jammern.»