MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Martin Brundle: «Hamilton kann das Blatt noch wenden»

Von Otto Zuber
Formel-1-Champion Lewis Hamilton muss in China vom 4. Startplatz losfahren. Der Mercedes-Pilot weiss: «Ferrari ist auf der Geraden zu schnell.» Trotzdem ist Ex-GP-Pilot Martin Brundle überzeugt: «Er kann noch siegen.»

Der Qualifying-Samstag von Shanghai bot den Formel-1-Experten viel Gesprächsstoff. Schliesslich hatte Ferrari zum ersten Mal seit langer Zeit das Abschlusstraining dominiert und die Silberpfeile um eine halbe Sekunde geschlagen.

Die ratlosen Mienen von Mercedes-Star Lewis Hamilton und dessen Chef Toto Wolff sprachen Bände. Der vierfache Weltmeister gestand nach dem Abschlusstraining, das er auf Position 4 beendete, auch unumwunden: «Ferrari ist auf der Geraden zu schnell.»

Und auch die Formel-1-Experten wunderten sich, so erklärte etwa Hamiltons früherer Teamkollege Nico Rosberg: «Alle hatten erwartet, dass Mercedes hier besser zurecht kommt, aber das Gegenteil ist der Fall. Warum das so ist, lässt sich auf Anhieb nicht erklären.» Der Weltmeister von 2016 betonte aber auch: «Am Rennsonntag wird es sehr viel wärmer sein und das könnte das Kräfteverhältnis noch einmal verändern.»

Der ehemalige GP-Pilot und heutige Sky-TV-Experte Martin Brundle bestätigt: «Wir werden heute herausfinden, wie gut es läuft, denn man erwartet, dass die Silberpfeile bei diesen Bedingungen besser laufen werden.» Er warnt aber auch: «Mercedes sagt, die Leistung hängt stark von der Temperatur ab, und das bedeutet, dass sie im Verlauf der Saison Probleme haben werden.»

Der Brite ist sich sicher: «Wir werden einen sehr aufregenden GP erleben. Man stelle sich nur vor, die beiden Red Bull Racing-Piloten wären in Bahrain im Rennen geblieben, wir hätten da schon ein überragendes Rennen gesehen, es war ja schon grossartig. Vielleicht werden wir das heute nachholen.»

«Ich habe keinen Zweifel daran, dass Lewis Hamilton das Blatt noch wenden und das Rennen gewinnen kann. Er hat sicherlich nicht vergessen, wie man ein grossartiger Rennfahrer ist, soviel steht fest. Er kann also noch siegen», stellt Brundle auch klar.

Und über die Aussage von Niki Lauda, Ferrari-Star Kimi Räikkönen sei derzeit schneller als sein Teamkollege Sebastian Vettel, sagt der 58-Jährige: «Man darf nicht vergessen, dass Niki der Vorstandsvorsitzende des Mercedes-Rennstalls ist und als solcher jede Chance nutzt, um Unruhe ins gegnerische Ferrari-Team zu bringen.»

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