Heimrennen Kanada: Lance Stroll fast wie Villeneuve
Der Grosse Preis von Kanada in Montreal steht vor der Tür, und die einzige Spassbremse heisst Petrus: Die Wettervorhersage für die kommenden Tage ist überaus wechselhaft – das könnte einige Kurzentschlossene vom Trainingsbesuch am Circuit Gilles Villeneuve abhalten. Ein weiteres Mal jedoch wird das beliebte Rennen in der kanadischen Metropole ausverkauft sein. Das weiss auch die Formel-1-Führung zu schätzen: Der Grand Prix ist bis 2029 gesichert.
Rennpromoter François Dumontier hat noch einen anderen Grund, sich aufs Heimrennen zu freuen. «Klar sind die Fans nicht ganz so verrückt wie damals zur Ära von Gilles und Jacques Villeneuve, aber wir spüren stark, dass Kanada mit Lance Stroll wieder einen Formel-1-Piloten hat.» Zumal einen Jungen aus der Stadt, der 19-Jährige stammt aus Montreal.
Dumontier wählt den Vergleich mit Villeneuve vorsichtig: Von der übernatürlichen Fahrzeugbeherrschung Gilles Villeneuves und dem Charisma des früheren Ferrari-Stars ist Stroll meilenweit entfernt. Dumontier weiter: «Ein Kanadier in der Formel 1, das hat das Interesse der Fans frisch angefacht. Ich sehe Leute, die in den letzten Jahren den Kontakt zum Sport ein wenig verloren hatten, sie kehrten 2017 zurück. Zudem erschliesst Stroll eine neue Kundschaft, weil er noch so jung ist.»
Vor einem Jahr fuhr Stroll zu einem feinen neunten Platz. Lance hatte sich viel Kritik anhören müssen, weil sich der Start in seine erste Formel-1-Saison vor dem Heimspiel in Kanada schwierig gestaltet hatte. Der Williams-Rookie hatte in den ersten sechs Grands Prix des Jahres keine WM-Punkte gesammelt. Auf dem 18. Tabellenrang liegend reiste er schliesslich zum siebten Kräftemessen in seiner Heimatstadt Montreal. Dort überzeugte er nach einer schwachen Qualifying-Leistung (Startplatz 17) im Rennen mit einer starken Aufholjagd. Am Ende wurde er mit dem neunten Platz und seinen ersten beiden WM-Punkten belohnt.
Dumontier: «Es ist elementar, dass sich die Fans mit einem Piloten identifizieren können. Für Kanadier ist es grandios, dass sich ein aufstrebender Pilot aus ihrem Land mit den Stars balgt.»
Leider wird das 2018 schwierig, dazu ist der Williams zu schlecht.