Formel 1: Am Telefon mit Nervensäge Vettel

Lewis Hamilton (Mercedes/2.): Keine Gnade für Bottas

Von Mathias Brunner
Lewis Hamilton auf der Suche nach der verlorenen Zeit

Lewis Hamilton auf der Suche nach der verlorenen Zeit

​Im Internet kursierte vor dem Österreich-Qualifying der Witz: Wer steht auf Pole-Position – Lewis oder Hamilton? Aber der Finne Valtteri Bottas versalzte dem Pole-verwöhnten Briten gewaltig die Suppe.

Der Freitag auf dem Red Bull Ring stand ganz im Zeichen von Lewis Hamilton: zwei blitzsaubere Bestzeiten. Am Samstag ging es hin und her zwischen Sebastian Vettel und Lewis Hamilton. Der Ferrari-Star schnellster Mann im dritten freien Training, dann Hamilton-Bestzeit in Quali 1, Vettel wieder Schnellster im zweiten Quali-Segment.

Als es dann um die Wurst ging, musste sich Hamilton um den Wimpernschlag von 19 Tausendstelsekunden geschlagen geben: Valtteri Bottas war wie vor einem Jahr auf dem Red Bull Ring der schnellste Mann. Mercedes bleibt in der Turbo-Ära der Formel 1 auf dieser Rennstrecke ungeschlagen – Williams bevölkerte 2014 die erste Startreihe, nachher stand jedes Mal ein Silberpfeil auf der Pole, 2015 und 2016 Lewis, 2017 und 2018 Bottas.

«Gratulation an Valtteri», meinte Hamilton, «meine Runde war nicht übel, die Runde von Valtteri hingegen war atemberaubend. Ich habe mir einige kleine Fehler erlaubt. Der letzte Versuch war gut, aber nicht gut genug.»

«Die Verbesserungen an unseren Autos haben voll eingeschlagen, als Resultat stehen wir in der ersten Startreihe. Aber auf einer so kurzen Strecke wiegen Fehler schwer, das geht es zwischen den Spitzenpiloten nur um Sekundenbruchteile. Mit meinem ersten Reifensatz machte ich einen Fehler. Und wenn du keine erste gute Runde auf sicher hast, dann steigt der Druck weiter. Zum Glück war die nächste Runde sehr gut. Leider hat es nicht ganz gegen Valtteri gereicht. Letztlich war ich um einen Hauch zu wenig schnell, fürs Team freue ich mich.»

Hamilton wurde gefragt, ob es einen Unterschied mache, hinter dem Stallgefährten ins Rennen zu gehen oder hinter einem Wagen eines anderen Teams. «Nein, ob das nun Valtteri ist oder jemand anders, das spielt keine Rolle, Racing ist Racing.»

Wer Lewis Hamilton kennt, der weiss: Hamilton wird am Sonntag keine Rücksicht nehmen. Sein Gesicht nach dem Abschlusstraining sagte alles.

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