Liuzzis Runde gegen Schumacher: «Wie ein Orgasmus»
Imola 2005: Liuzzi hinter Schumacher
Wie man Schumacher kennt, nahm er den Auftritt sehr ernst, bereitete sich intensiv vor – er wollte den Titel auf seiner Strecke in Kerpen unbedingt. Doch Kart-Weltmeister wurde Liuzzi.
Klar war: Die beiden dürften über kurz oder lang auch in der Formel 1 gegeneinander fahren. So kam es auch, nachdem er in der Formel-3000-Saison 2004 sieben Siege in zehn Rennen feierte.
2005 bekam er seine Chance bei Red Bull Racing, ging bei vier Rennen an den Start. Sein Debüt wird er wohl nie vergessen – wegen Schumacher. «Es war eine unglaubliche Zeit. Michael war bereits der Held, wie wir ihn heute alle kennen», sagte Liuzzi.
In der Startaufstellung waren Schumacher und Teamkollege David Coulthard vor ihm auf den Startplätzen 13 und 14. «Ich habe ihn in der Tosa-Kurve überholt, er überholte zurück. In der Acque Minerali bin ich wieder vorbei, er überholte zurück. Das war eine ereignisreiche erste Runde», sagte Liuzzi.
Er habe immer ein gutes Verhältnis zum siebenmaligen Champion gehabt, so Liuzzi. «Aber er wohl nicht erwartet, dass ich da so mit ihm kämpfe. Er war definitiv überrascht», so der Italiener, der sich danach aber nicht weiter mit dem Ferrari-Star anlegte, der das weitaus schnellere Auto hatte. Schumacher beendete seine Aufholjagd dann auch auf Platz zwei hinter Sieger Fernando Alonso, Liuzzi wurde Achter und holte seinen ersten WM-Punkt.
Liuzzi: «Wenn du in die Formel 1 kommst, realisierst du deinen Traum. Du debütierst vor heimischem Publikum, und dann kämpfst du mit Michael Schumacher. Diese erste Runde mit Michael war für mich wie ein Orgasmus!»