Caterham: 216 Mitarbeiter erhalten endlich Geld
Caterham kam in der Formel 1 auf keinen grünen Zweig
Im Herbst 2014 lag das Grand-Prix-Team von Caterham in den letzten Zügen. Nur mit Hilfe der Fans schaffte es der von AirAsia-Besitzer Tony Fernandes gegründete Rennstall noch zum Saisonfinale 2014 in Abu Dhabi, nachdem das Team die vorherigen Rennen in Texas und Interlagos aus finanziellen Gründen verpasst hatte. Dann aber scheiterten alle Pläne, für die Grünen einen neuen Besitzer zu finden. Im Gegensatz zu Force India im Sommer 2018 gab es keinen Weg mehr aus dem Gläubigerschutz. Das Material von Caterham kam im Frühling 2015 unter den Hammer. Dann begann für viele Mitarbeiter das lange Warten auf ihr Geld. Erst jetzt haben 216 von ihnen eine Entschädigung erhalten!
Es ging um ausstehende Lohnzahlungen in Höhe von rund einer Viertel Million Euro. Diese Zahl ist von Nachlassverwalter Smith & Williams bestätigt worden. Unbestätigt ist, wie viel Geld die früheren Caterham-Fachkräfte wirklich erhalten haben. Gemäss Smith & Williams soll die Akte Caterham bis im kommenden Sommer geschlossen werden können.
Caterham, 2010 als «Lotus Racing» in die Formel-1-WM eingestiegen, brachte das Kunststück fertig, in 94 Einsätzen keinen einzigen Punkt zu erzielen. Später schimpfte Fernandes, er sei unter Vorspiegelung falscher Tatsachen in die Formel 1 gelockt worden. Man habe ihm damals vorgegaukelt, dass innerhalb weniger Jahre ein Kostendeckel eingeführt werden würde und dann ein Privat-Team wie seines finanzierbar sei. Aber die Budgetobergrenze ist bis heute nicht gekommen.
Mit Lotus Racing (später Caterham) stiegen 2010 auch Virgin Racing (später Marussia) und das Hispania Racing Team (HRT) in den GP-Sport ein. Keines davon gibt es heute noch.
Es ist unwahrscheinlich, dass die Caterham-Gläubiger viel von ihrem Geld wiedersehen werden. Im vergangen Oktober hatten die Insolvenzverwalter erklärt: Über die Belegschaft hinaus hätten 25 Gläubiger Forderungen in Höhe von 76,92 Millionen Euro gestellt.