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Haas, Renault, Williams: Autos unfertig, was ist los?

Von Mathias Brunner
Der neue Renault, oder vielmehr ein Computerbild davon

Der neue Renault, oder vielmehr ein Computerbild davon

​Die Rennställe von Haad, Williams und Renault haben sich klassisch präsentiert, aber alte Autos gezeigt. Bilder von den 2019er Rennwagen gab es flankierend im Netz. Was ist bei da los?

Vor einigen Jahren gab es in der Formel 1 einen Trendwechsel, was Präsentationen angeht: Fabelhafte Shows wie etwa von Jordan in der Londoner Royal Albert Hall, komplett mit Artisten des Cirque du Soleil, gehörten der Vergangenenheit an. Das hatte nicht nur finanzielle Gründe. Ferrari stellte sich jahrelang in Maranello vor, einst lud der legendäre Firmengründer Enzo Ferrari ein, jahrelang unterhielt Ferrari-Präsident Luca Montezemolo die Besucher. Dann aber verlegte sich Ferrari darauf, nur noch das Internet als Plattform zu nutzen.

Der damalige Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene erklärte das so: «Wir zeigen das neue Auto nur noch im Netz. Der Grund dafür ist sehr einfach – die Techniker haben mir erklärt, dass wir drei Tage verlieren, sollten wir eine der üblichen Präsentationen planen. Diese drei Tage können wir uns nicht leisten.»

Das wird von den Rennställen weiter an die Spitze getrieben. Haas lud nach London ein – zeigte aber nur einen 2018er Wagen mit 2019er Flügeln. Parallel dazu stellten die US-Amerikaner Computerbilder des neuen Autos von Romain Grosjean und Kevin Magnussen online. Das richtige Auto: nicht fertig.

Williams lud ins Rennwagenwerk von Grove ein und zeigte nur die Lackierung des 2019er Boliden von Robert Kubica und George Russell. Neues Autos, Fehlanzeige.

Renault lud ins Werk von Enstone ein. Was die Gäste zu sehen bekamen: Wieder nur ein 2018er Auto mit 2019er Front- und Heckflügel. Auch hier veröffentlichte der Rennstall flankierend zur Präsentation Bilder des kommenden Autos im Internet, Computerbilder, um genau zu sein, denn auch hier ist der Wagen nicht zusammengesetzt. Immerhin war Teamchef Cyril Abiteboul anständig genug, etwas dazu zu sagen: «Wir haben einen unfassbar knappen Zeitplan. Eigentlich wollten wir am Samstag einen Funktionstest im Rahmen des so genannten Filmtags machen. Das hängt in der Schwebe. Wir wissen nicht, ob wir fertig werden. Ich kann heute nur eines garantieren: Unsere Fahrer werden am Montagmorgen, 18. Februar, beim Test in Barcelona präsent sein. Das Motorhome wird offenen Türen haben, die Kaffeemaschine ist angestellt. Aber ob einer unserer Fahrer um neun Uhr früh auf die Strecke geht, das kann ich nicht garantieren.»

Abiteboul erklärt, dass die Verspätung mit der Umstellung der Aerodynamik-Regeln zu tun habe. «Wir wollten so lange als irgend möglich im Windkanal arbeiten. Und wir sind nicht die Einzigen. Wir sind da wirklich am Anschlag, was das Timing angeht. Vielleicht haben wir es dieses Mal sogar ein wenig übertrieben. Ich will, dass wir da für 2020 konservativer vorgehen.»

Bei Williams hat die Verspätung angeblich einen anderen Grund. Auch hier war eigentlich geplant, dass die Briten am Samstag zu einem Filmtag ausrücken. Nun ist sogar davon die Rede, dass der dritterfolgreichste Formel-1-Rennstall am 18. Februar nicht auf die Bahn gehen wird. Probleme mit Lieferanten hätten zu einer gravierenden Verzögerung geführt. Williams nimmt dazu keine Stellung.

Am 13. Februar stellen sich vor: Mercedes-Benz, Red Bull Racing sowie Racing Point (ex-Force India).

Formel 1 2019

Team-Präsentationen, Roll-out, Filmtage
13. Februar: Mercedes-Benz (Silverstone)
13. Februar: Red Bull Racing
13. Februar: Racing Point (Toronto), Look
14. Februar: Sauber (Fiorano), Roll-out
14. Februar: McLaren (Woking)
15. Februar: Ferrari (Maranello, online)
15. Februar: Haas (Barcelona), Roll-out
17. Februar: Ferrari (Barcelona), Filmtag
18. Februar: Sauber (Barcelona)

Wintertestfahrten
18. bis 21. Februar: Wintertest 1, Barcelona
26. Februar bis 1. März: Wintertest 2, Barcelona

Saison 2019
17. März: Australien, Melbourne
31. März: Bahrain, Sakhir
14. April: China, Shanghai
28. April: Aserbaidschan, Baku
12. Mai: Spanien, Barcelona
26. Mai: Monaco, Monte Carlo
9. Juni: Kanada, Montreal
23. Juni: Frankreich, Le Castellet
30. Juni: Österreich, Spielberg
14. Juli: Grossbritannien, Silverstone
28. Juli: Deutschland, Hockenheim
4. August: Ungarn, Budapest
1. September: Belgien, Francorchamps
8. September: Italien, Monza
22. September: Singapur, Singapur
29. September: Russland, Sotschi
13. Oktober: Japan, Suzuka
27. Oktober: Mexiko, Mexiko-Stadt
3. November: USA, Austin
17. November: Brasilien, São Paulo
1. Dezember: Abu Dhabi, Yas Marina

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