Kubica und Williams: Wie ist das Verhältnis?
Robert Kubica
Drei Rennen noch, dann trennen sich die Wege von Robert Kubica und dem Williams-Team. Ja, die Saison war sportlich grauenvoll, der Traditionsrennstall ist nur noch ein Schatten erfolgreicher Jahre.
Trotzdem überraschte es, als es zuletzt in Japan zwischen Fahrer und Team knallte. Der Pole fand deutliche Worte, er beschwerte sich im polnischen Fernsehen über die Entscheidung des Teams, dass er den neuen Frontflügel im Qualifying nicht verwenden durfte. Er hatte sich damit im Auto wesentlich besser gefühlt.
Kubica sprach von «seltsamen Gründen. Das hat mir zu denken gegeben. Ich wusste ja vorher schon manche Dinge, aber heute früh wurden wahrscheinlich Grenzen überschritten», meinte er. Das Team keilte zurück, stichelte nach Kubicas Quali-Crash, dass die Entscheidung offensichtlich richtig gewesen sei.
In Mexiko versuchte Kubica, seine Worte näher zu erklären. Er habe nicht das Team infrage gestellt, sondern die Art der Entscheidungsfindung, stellte Kubica klar: «Manchmal reicht es, wenn man über die Dinge spricht. Wir sitzen schließlich alle im gleichen Boot.»
«Es gibt keine Spannungen. Die Situation ist nicht einfach, aber ich habe eine gute Beziehung zum Team. Diese eine Episode wird das nicht beeinflussen.»
Was aber nicht bedeutet, dass man sich bei der Entscheidungsfindung immer in den Armen liegt und einer Meinung ist.
«Daher sage ich auch, dass reden manchmal hilfreicher wäre, als einfach Änderungen vorzunehmen. Aber die Beziehung ist dieselbe wie vor Japan. Ich habe großen Respekt vor allen, die das Team am Laufen halten. Da ich weiß, wie schwierig unsere Situation ist, bin ich umso beeindruckter von ihrer Arbeit», sagte Kubica.
Teamchefin Claire Williams hat Verständnis für Kubica, war aber nicht glücklich mit der PR, die seine Frust-Aussage hervorrief. Denn die war für Williams ebenso frustrierend.
«Diese Konversationen will man lieber intern behalten. Aber in der Hitze des Gefechts ist es manchmal unausweichlich, dass Fahrer solche Dinge sagen, wenn sie aus dem Auto aussteigen.»