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Hamilton nach Hubert-Tod: Brauchst du das alles noch?

Von Andreas Reiners
Lewis Hamilton

Lewis Hamilton

Wenn ein Rennfahrer stirbt, sorgt das bei den Kollegen oft auch für die große Sinnfrage. Lewis Hamilton blickt zurück auf den Tod des Formel-2-Piloten.

Als der Horrorcrash in der Formel 2 am 31. August in Spa passierte, gab Lewis Hamilton gerade ein Interview. Er sah den Unfall auf einem Bildschirm. Aus dem Augenwinkel.

Das reichte um zu wissen, dass dies kein Unfall war, wie er in einem Rennen passieren kann. Am Abend des 31. August bewahrheiteten sich die schlimmsten Befürchtungen: Der französische Formel-2-Fahrer Anthoine Hubert musste um 18.35 Uhr für tot erklärt werden. Der US-Amerikaner Juan Manuel Correa wurde zudem lebensgefährlich verletzt.

Ihm gingen viele Sachen durch den Kopf. «Zum Beispiel Ayrton Sennas Gesichtsausdruck, als er Roland Ratzenberger sterben sah», sagte er auto motor und sport.

Senna war zutiefst schockiert, als der Österreicher am schwarzen Wochenende in Imola am 30. April beim Qualifying tödlich verunglückte, einen Tag, bevor auch Senna selbst ums Leben kam.

Für Hamilton war es in seiner Karriere nicht das erste Mal, dass er mit dem Tod konfrontiert wurde. «Ich war noch ziemlich jung und habe ein Kart-Rennen in Kimbolton gewonnen, da ist ein gewisser Daniel Spence tödlich verunglückt. Ich hatte den Tag noch mit ihm verbracht. Als Kind war das hart zu verstehen», sagte er auto motor und sport.

«In solchen Momenten stellst du dir jedes Mal die Frage: Brauchst du das alles noch? Wie viel mehr willst du? Ich bin nicht Rennfahrer, weil ich es tun muss, sondern weil ich den Job liebe», betonte er.

Denn am Ende zählt nicht das Geld. Das ist es nicht, das ihn antreibt, wie er betont. Das sei ein Bonus, so Hamilton: «Was mich treibt ist der Spaß am Rennfahren. Ich mag den Wettbewerb. Ich liebe es zu wissen, dass es da all diese jungen Talente gibt, die mich schlagen, mich austricksen wollen. Und dann versuche ich diese Jungs zu schlagen. Ich arbeite mit Leuten, die so viel gescheiter sind als ich, und die ich dann trotzdem eines Besseren belehren kann.»

Deshalb werden sich die Gedanken, wenn der Tag gekommen ist, auch nicht um Geld drehen. «Dann wirst du sicher nicht sagen, shit, ich hätte gerne mehr Geld gehabt. Du wirst immer sagen, du hättest lieber mehr Zeit gehabt. Und du hast sicher jede Menge Dinge, die du bedauerst. Vielleicht sagst du dir, dass du mehr Zeit gehabt hättest, hättest du dich im Leben für etwas anderes entschieden. Solche Gedanken hatte ich am Abend des Unfalls, aber da war nicht ein Moment, an dem ich das Rennfahren aufgeben hätte wollen. Oder wo sich Angst eingeschlichen hätte.»


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