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Coronavirus: Bahrain will Infos, Ferrari testet nicht

Von Mathias Brunner
​Am 5. März hätten auf der Ferrari-Strecke Fiorano 2021er Reifen ausprobiert werden sollen. Der Test ist abgesagt, wegen des Coronavirus. Der Staat Bahrain fordert von den Reisenden mehr Informationen.

Der Mailänder Formel-1-Ausrüster Pirelli bereitet sich auf die Saison 2021 vor, wenn im GP-Sport erstmals Niederquerschnittreifen verwendet werden. Für das Jahr 2020 sind 25 Testtage eingeplant, an welchen mit den neuen 18-Zoll-Reifen gefahren wird. Die Arbeit wird dabei auf alle zehn Formel-1-Rennställe verteilt. Die Teams stellen für diesen Test 2019er Rennwagen zur Verfügung, deren Aufhängung umgebaut ist. Charles Leclerc fuhr mit solch einem Wagen Anfang Februar in Jerez de la Frontera (Andalusien), damals mit Slicks. Nun waren Versuche mit Profilreifen geplant, wenn die Bahn nass ist.

Doch Pirelli lässt verlauten: «Aufgrund von Selbstbeschränkungen bei der Scuderia Ferrari und bei Pirelli, die nach dem weltweiten Coronavirus-Ausbruch verhängt wurden, ist der geplante Regenreifentest vom 5. März verschoben. Wir werden diese Versuchsfahrten baldmöglichst nachholen.»

Die Organisatoren des Grossen Preises von Bahrain haben inzwischen sämtliche Mitglieder des Formel-1-Zirkus kontaktiert und um detaillierte Reiseangaben gebeten. Die Araber möchten insbesondere wissen, wer in einem Zeitraum von 14 Tagen vor Ankunft in Manama in Ländern unterwegs gewesen ist, die besonders viele Coronavirus-Erkrankungen aufweisen: China (mit HongKong), Japan, Iran, Italien, Irak, Südkorea, Malaysia, Singapur, Ägypten, Libanon, Thailand.

Die Bahraini wollen auch in Erfahrung bringen, wer über die Drehscheibe Dubai ankommt. Als eine Massnahme der Bahraini, die Ausbreitung der Erkrankung zu verhindern, wurden vom 24. bis 29. Februar Flüge von Dubai nach Manama gestrichen. Inzwischen wurde dieser Flugbetrieb wieder normal aufgenommen.

Am 25. Februar wurden in Bahrain sämtliche Schulen und Universitäten für vorderhand zwei Wochen geschlossen (also bis 10. März).

Der Inselstaat Bahrain bestätigt 47 Corona-Infektionen, kein Patient ist bislang an der Krankheit verstorben. Die meisten dieser Menschen sind Reisende aus dem Iran. Der Iran ist der arabische Hot-Spot der Coronavirus-Krise, mit 2336 Erkrankungen und 77 Toten. In Kuwait werden 56 Krankheitsfälle bestätigt, in den Vereinigten Arabischen Emiraten 21, im Irak 26, im Libanon 13, im Oman 12, in Katar 8.

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind inzwischen mehr als 90.000 Menschen am Coronavirus erkrankt, die Anzahl Verstorbener liegt bei 3110 Menschen (Stand, Nachmittag des 3. März). Zum Vergleich: Laut WHO sterben jedes Jahr 400.000 Menschen an einer saisonalen Grippe.

Knapp 90 Prozent aller Erkrankungen sind in China festgestellt worden. Von den annähernd 8800 Fällen ausserhalb von China stammen 80 Prozent aus vier Ländern: Iran, Südkorea, Japan, Italien.

Die WHO teilt mit, dass die meisten Coronavirus-Erkrankten nur milde Symptome zeigen. Der kanadische Arzt Dr. Bruce Aylward ruft in einem Zwischenbericht der WHO in Zusammenarbeit mit den Gesundheitsbehörden in China zur Besonnenheit auf: «Panik und Hysterie sind unangebracht. Das ist eine Krankheit, die über engen Kontakt verbreitet wird. Das ist kein Feind, der in Büschen lauert. Organisieren Sie sich und informieren Sie sich. Wir haben bei der Arbeit in China gesehen: Es geht vor allem um Geschwindigkeit. Je schneller wir Fälle finden und isolieren sowie ihre Kontakte erforschen können, desto erfolgreicher sind wir bei der Eindämmung.»

«Die Leute sagen: Das sei alles nur die Spitze vom Eisberg. Aber das entspricht nicht unseren Erkenntnissen. Wir haben festgestellt: Die meisten Fälle gehen auf direkte Kontakte zurück. Das Virus verbreitet sich hingegen in der grossen Bevölkerung nur wenig asymptomatisch, also ohne erkennbare Symptome. Und das ist der grosse Unterschied etwa zu einer herkömmlichen Grippe.»

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