Timo Glock zu Ferrari: «Bei Betrug Disqualifikation!»
Der Ärger um Ferrari und den Automobil-Weltverband FIA ist enorm. Die anderen Teams wettern gegen eine merkwürdige Entscheidung des Verbands um den letztjährigen Motor der Scuderia. Zu Vieles ist hier noch offen, zwei Stellungnahmen der FIA haben letztendlich mehr Fragen aufgeworfen als Antworten geliefert.
Der frühere Formel-1-Fahrer Timo Glock hat die Entwicklung in der vergangenen Saison als RTL-Experte mitverfolgt. «Dass Ferrari womöglich schummelt, hat sich in der vergangenen Saison bereits etwas angedeutet. Da haben die anderen Teams ja Untersuchungen am Motor gefordert, Ferrari wurde plötzlich langsamer, Max Verstappen hat öffentlich den Betrug vorgeworfen, und im letzten Saisonrennen in Abu Dhabi gab es Stress bezüglich des Benzins im Wagen von Charles Leclerc», erinnert er sich bei ran.de.
«Aus FIA-Sicht ist es natürlich sehr unglücklich, dass die Untersuchungen so lange dauerten und erst kurz vor der neuen Saison auf diese Art veröffentlicht werden. Vielleicht war da auch etwas Taktik bei.»
Welches Strafmass würde er denn verhängen, wenn sich herausstellen würde, dass Ferrari tatsächlich ein illegales Auto hatte?
«Meines Erachtens reicht da keine Geldstrafe mehr. Jeder, der im Sport oder in einem Wettbewerb nicht nach den Regeln spielt und bewusst manipuliert, gehört aus dem Rennen genommen und disqualifiziert. Da gibt es für mich auch keine zwei Meinungen», so der 37jährige Südhesse.
Glock stellt klar: In dem Fall sollten bei Ferrari auch Köpfe rollen. «Und so wie es in dem Geschäft läuft, muss derjenige, der die Verantwortung trägt, seinen Hut nehmen und gehen. Weil er wusste genau, was da vor sich geht und muss dann auch mit den Konsequenzen leben, wenn sowas auffliegt», sagt Glock und meint Teamchef Mattia Binotto.
Und die Fahrer? Wie wirkt sich der Skandal auf Sebastian Vettel und Charles Leclerc aus? Glock: «Sie sollten sich auf das Wesentliche konzentrieren und versuchen, so schnell wie möglich Auto zu fahren. Das würde ich zumindest machen. Die Fahrer sind ja nicht diejenigen, die das Fahrzeug konstruieren. Die sind dem Thema jetzt einfach ausgeliefert.»