Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Sebastian Vettel (Ferrari): «Etwas ganz Besonderes»

Von Mathias Brunner
Sebastian Vettel und Charles Leclerc

Sebastian Vettel und Charles Leclerc

​Ferrari-Teamchef Mattia Binotto hält den Ball flach: «Wir sind beim Saisonauftakt in Australien nicht siegfähig», fand er nach den Tests in Spanien. Aber Sebastian Vettel und Charles Leclerc brennen aufs Fahren.

Ferrari-Teamchef Mattia Binotto hat im Rahmen der Formel-1-Wintertests zugegeben: «Wir sind derzeit nicht die Schnellsten. Und ich glaube nicht, dass wir beim Saisonbeginn siegfähig sein werden.»

In wenigen Tagen passiert, was der vierfache Formel-1-Champion Sebastian Vettel so bezeichnet: «Hosen runter.» Fertig mit Taktieren und Bluffen, nun muss sich zeigen, wozu die Rennwagen der zehn Teams wirklich fähig sind.

Mattia Binotto weiter: «Nach einem langen Winter ist die Zeit gekommen für einen ersten Anhaltspunkt, was unsere Leistungsfähigkeit angeht. Nun wird sich zeigen, wie sehr sich unsere Verbesserungen auszahlen. Wir wissen, dass wir gegen starke Gegner antreten. Wir wissen aber auch, dass wir am Anfang einer langen Saison stehen, in welcher die Schlüsselfaktoren heissen – Entwicklungsrate, Standfestigkeit, Effizienz beim Einsatz.»

Binotto hat nicht vergessen, was zuhause los ist: «Das sind schwierige Zeiten für unser Italien und für die ganze Welt. Wir sind Teil eines globalen Sports, es ist unsere Verpflichtung, ein Lächeln auf die Gesichter der Menschen zurück zu bringen.»

Bislang hat der Grosse Preis von Australien 36 Mal stattgefunden, 25 Mal davon in Melbourne (elf Mal in Adelaide). Ferrari hat neun Mal gewonnen, erstmals 1987 in Adelaide mit Gerhard Berger, vorderhand letztmals 2018 mit Sebastian Vettel in Melbourne.

Vettel sagt: «Spontan kommen mir beim Thema Melbourne drei Worte in den Sinn – Sonne, Elektrizität und Buckel. Normalerweise beginnen wir die Saison in Australien bei schönem Wetter. Das Rennen im Albert-Park ist punkto Atmosphäre immer etwas ganz Besonderes, da liegt wirklich ein Knistern in der Luft. Für die Fahrer ist der Kurs eine echte Herausforderung. Die Piste sieht einfach aus, ist in Wahrheit aber technisch anspruchsvoll, in gewissen Passagen sauschnell, und im Cockpit hast du wegen der Bodenunebenheiten alle Hände voll zu tun. Auch wir Fahrer fiebern jeweils dem ersten Rennen entgegen. Nun endlich werden wir erste Antworten auf die Fragen erhalten, die im Winter aufgetaucht sind.»

Der zweifache GP-Sieger Charles Leclerc ergänzt: «Ich mag Strassenkurse sehr, weil sie in der Regel anspruchsvoller sind als eine herkömmliche Strecke. Es ist eine jener Formel-1-Pisten, die im Laufe des Wochenendes mehr und mehr Haftung aufbaut, dem muss bei der Abstimmung Rechnung getragen werden. Fehler bezahlst du hier sehr teuer, du kannst du keinen Moment Unachtsamkeit leisten.»

Australien-GP: Die Ferrari-Sieger

1987: Gerhard Berger (A)
1999: Eddie Irvine (GB)
2000: Michael Schumacher (D)
2001: Michael Schumacher (D)
2002: Michael Schumacher (D)
2004: Michael Schumacher (D)
2007: Kimi Räikkönen (FIN)
2017: Sebastian Vettel (D)
2018: Sebastian Vettel (D)

Sebastian Vettel im Australien-GP

2008 mit Toro Rosso: out
2009 mit Red Bull Racing: 13.
2010 mit Red Bull Racing: out
2011 mit Red Bull Racing: 1.
2012 mit Red Bull Racing: 2.
2013 mit Red Bull Racing: 3.
2014 mit Red Bull Racing: out
2015 mit Ferrari: 3.
2016 mit Ferrari: 3.
2017 mit Ferrari: 1.
2018 mit Ferrari: 1.
2019 mit Ferrari: 4.

Charles Leclerc im Australien-GP

2018 mit Alfa Romeo-Sauber: 13.
2019 mit Ferrari: 5.

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