Superbike-WM: Toprak erwachte in einem Albtraum

Heidfeld: Vettel Weltmeister? «Hätte ich nie gedacht»

Von Andreas Reiners
Nick Heidfeld und Sebastian Vettel

Nick Heidfeld und Sebastian Vettel

Nick Heidfeld hat Sebastian Vettel bei BMW aus nächster Nähe erlebt. Wirklich überzeugt war er von dem blutjungen Vettel damals nicht.

Man kann sich irren. Auch als Formel-1-Fahrer kann man komplett daneben liegen, wenn man ein Talent begutachtet. Nick Heidfeld ist das bei einem Landsmann passiert: Der 41-Jährige hätte nicht gedacht, dass Sebastian Vettel mal Weltmeister werden könnte.

Und das gleich viermal? Niemals, denn wirklich beeindruckt war der Mönchengladbacher von Vettel nicht. Er gibt im Formel-1-Podcast Beyond the Grid dann auch zu: «Ich hätte nie gedacht, dass er mehrere WM-Titel holen würde.»

Damals fuhr Heidfeld an der Seite von Robert Kubica für BMW, als der junge Vettel ab 2006 Testfahrten für die Münchner absolvierte. «Er testete eine Menge für BMW und fuhr auch häufig am Freitag. Natürlich war das alles okay, aber BMW hatihn nicht für Rennen ins Auto gesetzt. Das zeigt, dass sie auch nicht zu 100 Prozent überzeugt waren. Die Ergebnisse sahen nicht gut aus.»

Es habe auch mal eine Anfrage eines anderen Teams gegeben, das überlegt habe, ob es ihn nehmen solle, so Heidfeld zur WAZ: «Und da habe ich auch gesagt, dass ich ihn nicht als den Überflieger sehe. Da habe ich mich ganz offensichtlich getäuscht.»

Was aber wichtig sei: «Ich bescheinige ihm eine sehr hohe Intelligenz. Er gehört zu den Fahrern, die aus Fehlern lernen, Möglichkeiten sehen, sich weiterentwickeln.»

Vettel sprang 2007 in Indianapolis für Robert Kubica ein, nachdem der sich in Kanada verletzt hatte. «Im Qualifying gab es nur eine Kurve, in der er keine gute Linie gefunden hat. Da habe ich ihm mehrere Zehntel abgenommen», erinnert sich Heidfeld.

Vettel holte in dem Rennen einen Punkt, deutete sein Talent an. Heidfeld: «Wir waren davon abgesehen mehr oder weniger gleich schnell, und das bei seinem ersten Rennen.»


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