Gerhard Berger zu Sebastian Vettel: Ab in die DTM!
Sebastian Vettel und Gerhard Berger
DTM-Chef Gerhard Berger (60) ist immer für einen Spaß zu haben. Manchmal verschwimmen Scherz und Ernst allerdings ein bisschen. Klar ist, dass die Aussage des Tirolers in der SportBild zu Sebastian Vettels Zukunft («Für ihn kann es nur die DTM geben») mit einem Augenzwinkern zu lesen ist.
Bei der Vorstellung des DTM-Rennkalenders in Sat.1 am Mittwoch bestätigte er das: «Das war eine Aussage im Spaß, dafür gibt es keine Grundlage, das ist auch nicht mit Sebastian abgesprochen.»
Aber natürlich wäre ein Vettel-Wechsel in die DTM für Berger und die Serie, die nach dem Audi-Ausstieg nach der Saison 2020 ums Überleben kämpft, ein enormer Schub.
Der zehnfache GP-Sieger Berger sagt: «Sebastian ist viermaliger Weltmeister, der ist nicht auf der Suche. Der ist in einer Situation, wo er sich entscheiden muss, ob er weiterhin in der Formel 1 fahren will oder ob er lieber noch ein paar Jahre dranhängen will mit einem großen Spaßfaktor und viel weniger Druck.»
Verkneifen konnte er sich den Zusatz dann aber auch nicht: «Da wäre eine DTM eine optimale Geschichte.»
Berger zur verzwickten Vettel-Situation, nachdem die Trennung von Ferrari nach 2020 beschlossene Sache ist: «Ich glaube, dass er schaut, wie die Perspektiven in der Formel 1 sind. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er eine Perspektive anstrebt, wo er nicht von vornherein zumindest eine gute Chance hat, Weltmeister zu werden.»
Und da trennt sich die Spreu sehr vom Weizen, denn im Grunde bleibt dann für den 32jährigen Vettel nur Mercedes übrig. Berger, Formel-1-WM-Dritter 1988 und 1994: «Ich glaube nicht, dass dort ein Slot aufgeht. Alles andere könnte mühsam sein. Wir müssen aber erst einmal selbst schauen, ob wir ihm überhaupt etwas anbieten könne. Dann kann er sagen, ob er so etwas mitmachen will.»
Vettels Kumpel Timo Glock würde sich fraglos freuen, «wenn ich nächste Saison in der DTM gegen ihn fahren kann. Aber er muss überlegen, was er machen möchte. Wenn er in der Formel 1 fahren will, dann sicher nicht in einem Mittelfeld-Team, nur um dabei zu sein. Er will um die WM fahren. Wenn er diese Möglichkeit nicht hat, glaube ich, dass er einfach mal Zuhause bleibt und schaut, was die Zukunft bringt.»