GP-Sieger Mark Webber: «Lewis Hamilton ist heiss»
Lewis Hamilton und Mark Webber
Auch nach Abschluss seiner Formel-1-Karriere Ende in Brasilien 2013 ist Mark Webber der Königsklasse eng verbunden geblieben. Er taucht regelmässig als Formel-1-Experte verschiedener Sender auf. Für den WM-Dritten von 2010, 2011 und 2013 steht fest, was in der verkürzten Saison 2020 passieren wird: «Lewis Hamilton ist heiss. Er ist schnell, macht kaum Fehler, arbeitet selbstkritisch, und ist in jeder Situation und bei allen Bedingungen bei der Musik – ob auf trockener Bahn oder im Regen, ob auf eine Runde in der Quali oder über die Renndistanz.»
«Lewis hat derart viele Pfeile im Köcher, dass er glasklar der Favorit sein muss. Wenn ihm Mercedes ein Auto hinstellt, das in den ersten Rennen standfest läuft, dann wird er den Ton angeben», so der 43jährige Webber im Podcast «At the Controls» von Mark Gallagher und Jonathan Legard. Aber Webber schränkt ein: «Österreich als Austragungsort der ersten beiden Rennen, das wird sehr interessant. Der Red Bull Ring ist kein 0815-Kurs, nicht unbedingt der Massstab für die komplette Saison. Das Layout ist unkonventionell, der Asphalt eigenartig. Mercedes war in den letzten Jahren dort nicht so erfolgreich.»
Mark Webber weiter: «Mal sehen, wie das dort laufen wird. Es tut der Serie gut, wenn der WM-Auftakt anders verläuft als sonst, aber dann sehe ich einen starken Hamilton auf dem Weg zu seinem siebten WM-Titel.»
Hamilton kann gemäss Webber auf Erfahrungen zurückgreifen, die anderen Piloten verschlossen geblieben sind: «Ich spreche ja oft über Niki Lauda, aber ich bin wirklich davon überzeugt, dass er einen unglaublichen Einfluss auf Lewis gehabt hat. Wenn es für Lewis schwierig wird, und manchmal hat man den Eindruck, er sucht förmlich nach Hindernissen, dann wird ihm der Lauda-Faktor helfen, der ihn erdet. Ich habe zudem vor kurzem die Doku ‚The Last Dance’ über Michael Jordan auf Netflix gesehen. Ich habe da Vieles gehört, das mich an Lewis Hamilton erinnert hat. Weil solche Ausnahme-Athleten eben so herausragend sind, kämpfen sie oft vorrangig mit sich selber. So lange Lewis Motivation findet, glaube ich daran, dass er auf Jahre hinaus auf höchstem Niveau fahren kann. Dann sind auch weitere Titel durchaus möglich.»