Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Eppie Wietzes verstorben: Safety-Car-Fahrer 1973

Von Mathias Brunner
​Im Alter von 82 Jahren ist der in Assen geborene Kanadier Egbert «Eppie» Wietzes verstorben. Der vielseitige Rennfahrer ist bekannt, weil er 1973 zum ersten Fahrer eines Safety-Cars der Formel 1 wurde.

Egbert «Eppie» Wietzes ist tot. Der in den Niederlanden geborene, im Alter von zwölf Jahren mit seinen Eltern nach Kanada ausgewanderte Allround-Racer wurde 82 Jahre alt. Der vielseitige Pilot fuhr dreissig Jahre lang Rennen, von Ende der 50er Jahre bis 1987.

Wietzes in Sachen Formel 1 aus zwei Gründen bemerkenswert. Er hat in der Königsklasse nur zwei Rennen bestritten, die stattliche sieben Jahre auseinanderliegen. 1967 sass er in einem Lotus 49 und wurde disqualifiziert – sein Wagen war mit patschnasser Elektrik stehengeblieben, Wietzes wurde wegen Inanspruchnahme fremder Hilfe aus der Wertung genommen. 1974 bewegte er einen von Bernie Ecclestone gemieteten Brabham BT42 und fiel aus (Motorschaden).

Seinen grössen Auftritt zeigte er ebenfalls in Mosport: Witzes sass am Steuer, als zum ersten Mal in der Formel 1 ein Safety-Car verwendet wurde. Die Mercedes für Safety-Car und Medical-Car in der Formel 1 kennen wir in dieser Form seit 1996. Zuvor wurden alle möglichen Autos eingesetzt, der erste Wagen dieses Zwecks kam beim Kanada-GP 1973 auf die Bahn – es war ein knallgelber VW-Porsche 914/6!

Pilot Wietzes wurde zu früh auf die Bahn geschickt und suchte sich daher den falschen Leader aus, bis heute wird darüber diskutiert, wer in Wahrheit diesen Kanada-GP gewonnen hat. Wietzes fing das Feld nach einem Unfall zwischen François Cevert und Jody Scheckter ein, blieb aber aus Versehen vor dem Iso-Marlboro-Auto von Howden Ganley. Das ermöglichte es es einigen Fahrern, inklusive des späteren Siegers Peter Revson, eine Runde gut zu machen.

Wietzes machte sich in den 60er Jahren mit bärenstarken Sportwagen einen Namen, mit grossvolumigen V8-Rennern wie AC Cobra, Ford Mustang oder Ford GT40. Er fühlte sich im CanAm-Renner so zuhause wie in der Formel A (was der europäischen Formel 5000 entsprach, also Einsitzer, meist Formel-1-Chassis, mit Fünflitermotoren).

Eppie wurde 1969 und 1970 zwei Mal kanadischer Formel-A-Champion, zuerst in einem Lola T142, dann mit einem McLaren M10B. In der besser besetzten Serie der USA wurde er 1970 und 1971 jeweils Gesamtvierter. 1972 rutschte er auf den sechsten Meisterschaftsplatz zurück, siegte aber in Donnybrooke – gegen Gegner wie Jody Scheckter, Brian Redman, Mark Donohue, Peter Gethin oder David Hobbs.

1981 wurde Wietzes TransAm-Champion mit einer Chevrolet Corvette, vor Bleifüssen des Kalibers Bob Tullius, George Follmer oder Tom Gloy. Mit dem Engländer Brian Redman fuhr er in der IMSA GTP, 1981 wurden die beiden – in Mosport, wo sonst? – mit ihrem Lola T600-Chevy Zweite hinter den beiden Deutschen Rolf Stommelen und Harald Grohs (Porsche 935).

Eppie Wietzes wurde 1993 in die kanadische Motorsport-Ruhmeshalle aufgenommen.

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