Lando Norris: Zivilcourage gezeigt, Follower verloren
Lando Norris in Abu Dhabi 2019
Formel-1-Champion Lewis Hamilton hat in den letzten Wochen vehement Stellung bezogen gegen Rassismus. Und der Engländer hat seine Rennfahrerkollegen aufgefordert, ihre Populariät zu nutzen, um mehr Menschen auf Missstände aufmerksam zu machen. McLaren-Fahrer Lando Norris war schon zuvor aktiv geworden und wundert sich ein wenig über die Folgen.
Der 20jährige Norris hat seine Follower auf der Streaming-Plattform Twitch und auf Twitter aufgefordert, nicht in Untätigkeit zu verharren, wenn es um Ungerechtigkeit geht. Der WM-Elfte von 2019 sagt nun im Evening Standard: «Auf all meinen sozialen Kanälen hat es nie zuvor einen Tag gegeben mit Leuten, die mir nicht mehr folgen wollen. Das ist ziemlich merkwürdig. Du versuchst zu tun, was gut und was richtig ist, aber einige Menschen scheinen das offenbar nicht so zu sehen. Wenn dem so ist, dann bin ich froh, dass sie mir nicht mehr folgen.»
«Ich finde, ich muss das Maximum aus der Tatsache schöpfen, dass ich Leute erreichen kann. Ich möchte gerne fähig sein, Menschen zu inspirieren und sie an das Richtige glauben zu lassen. Und wenn ich einige überzeugen kann, dann mach ich das auch weiter. Selbst wenn die eine oder andere Reaktion hereinschneit von jemanden, der einfach mit einer anderen Meinung herausstechen will.»
Für viele Fachleute gilt Norris als kommender GP-Sieger, einige erkennen im drahtigen Kerl aus Bristol sogar den Nachfolger von Lewis Hamilton als Weltmeister. Lando bleibt elassen: «In der Formel 1 musst du zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein. Als Lewis damals in den GP-Sport kam, konnte er im ersten Jahr Rennen gewinnen und hatte sogar Titelchancen. Bei mir war das nicht möglich. Ich mach einfach den bestmöglichen Job.»
Zum Lockdown wegen Corona sagt Norris: «Seit ich sieben Jahre alt bin, wollte ich immer Formel 1 fahren. Ich vermisse das Fahren. Die letzten Monate waren kurzweilig, aber nichts macht so viel Freude, wie einen Grand-Prix-Renner zu bewegen.»
Norris hat einen ersten Coronatest hinter sich und sagt zu den kommenden Geisterrennen: «Die meisten Läufe sind für mich gleich wichtig, aber ein Heimrennen in Silverstone, das ist etwas Besonderes. Dort willst du unbedingt glänzen. Silverstone ragt immer heraus, aber dieses Jahr ohne Fans wird nicht mit 2019 zu vergleichen sein. Es ist schade, dass wir Geisterrennen fahren, aber wir kommen daran nicht vorbei, wenn wir endlich wieder Sport zeigen wollen.»
Formel-1-WM 2020
5. Juli: Grand Prix von Österreich (Red Bull Ring)
12. Juli: Grand Prix der Steiermark (Red Bull Ring)
19. Juli: Grand Prix von Ungarn (Hungaroring)
2. August: Britischer Grand Prix (Silverstone)
9. August: 70th Anniversary Grand Prix (Silverstone)
16. August: Grand Prix von Spanien (Circuit de Barcelona-Catalunya)
30. August: Grand Prix von Belgien (Circuit Spa-Francorchamps)
6. September: Grand Prix von Italien (Autodromo Nazionale di Monza)