F1: Sky schenkt Sportbars 47 Millionen Euro
Die Sky-Manager nehmen einen Umsatzrückgang von 47 Millionen Euro in Kauf
Der angekündigte F1-Ausstieg des Kölner Privatsenders RTL zum Ende der Saison 2020 hat für einen Paukenschlag im deutschen Sprachraum gesorgt. RTL will sich künftig – auch weil die deutschen Zugpferde in der F1 fehlen – auf den Fussball konzentrieren. In Deutschland wird somit nur noch der PayTV-Sender Sky Bilder von der Vierrad-Königsklasse senden. Einen FreeTV-Anbieter für die Zeit ab 2021 gibt es zum derzeitigen Stand nicht.
Interessant: Sky hat seinen Geschäftskunden in der Coronakrise mit einer sehr sympathischen Aktion Freude bereitet. Während der Zeit ohne Live-Sport von Mitte März bis Ende Mai wurde den Sportbars in Deutschland, Österreich und der Schweiz die Abo-Gebühren erlassen. Dies hat einen Umsatzrückgang von 47 Millionen Euro bewirkt. 2021 sollen vier Rennen im frei zugänglichen Fernsehen übertragen werden, um neue Kunden anzulocken.
Durch die Abtretung einer Sub-Lizenz für Matches der österreichischen Bundesliga an den ORF nahm Sky wiederum etwa fünf Millionen Euro zusätzlich ein. Zudem hat Sky die neuen Rechte für die deutsche Bundesliga diesmal etwa um 300 Millionen Euro billiger als noch bei der letzten Rechte-Vergabe einkaufen können.
Zurück zur F1: Was die Zukunft der F1 im FreeTV betrifft, so muss auch der ORF, der in Teilen Deutschlands frei zu empfangen ist, sein Rechtepaket für die Zeit ab 2021 neu verhandeln. Ansprechpartner wird diesmal Sky sein, da man dort mit dem neuen F1-Vertrag Alleiniger Rechtehalter ist.
Sollte es keine Einigung geben, stünde eventuell auch ServusTV zur Debatte, wenngleich es dort mit F1 und MotoGP für einen Nicht-Sportsender de facto ein Überangebot geben würde. Der staatliche Sender SRF in der Schweiz hat noch einen gültigen F1-Vertrag bis Ende 2022.