Max Verstappen (Red Bull Racing): Nichts zu verlieren
Max Verstappen
Das Kräfteverhältnis basierend auf den Erkenntnissen aus den freien Trainings hatte besagt: Mercedes-Benz gibt den Ton an, dahinter ist Max Verstappen im Auto von Red Bull Racing-Honda erster Verfolger. Die Frage war nur – wie nahe würde der achtfache GP-Sieger an die Schwarzpfeile heranrücken können? Die Antwort gab der Niederländer in der Qualifikation: Es fehlte im rohen Speed eine halbe Sekunde.
Aber Punkte werden nicht nach der Quali verteilt: Die Formel-1-Fahrer müssen mit jenem Satz Reifen ins Rennen gehen, mit welchem sie im zweiten Quali-Segment die beste Zeit erreicht haben. Red Bull Racing will mehr strategischen Spielraum gegen Mercedes-Benz haben und schickte Max in Q2 mit dem mittelharten Pirelli (gelb markiert) auf die Bahn, damit fuhr Verstappen die sechstschnellste Zeit. Viel schiefgehen durfte nicht: Sebastian Vettel schied in Q2 aus, mit einer Zeit, die um 206 Tausendstel langsamer war als jene von Max.
RBR-Teamchef Christian Horner: «Unsere Strategin erreichnete, dass Max 1:04,1 min fahren muss, um durchzukommen. Wir wollten einfach strategisch in der Lage sein, etwas Anderes als Mercedes machen zu können. Denn im rohen Speed auf eine Runde können wir mit Mercedes nicht ganz mithalten. Über die Renndistanz ist das vielleicht eine andere Sache.»
Verstappen sagt: «Ich bin mit Rang 3 glücklich. Wir haben uns für eine andere Strategie entschieden. Am Sonntag wird es markant wärmer, das wird uns in die Hände spielen.»
«Mercedes ist im Abschlusstraining auf einem höheren Niveau gefahren, aber mal sehen, was der Sonntag bringt. Ich weiss noch, dass ich im vergangenen Jahr im Training auch hinten lag, im Rennen aber konnten wir das drehen.»
«Wir haben nichts zu verlieren. Wir haben das einzige Auto in den Top-Ten mit einer anderen Strategie. Ich habe vor, den beiden Mercedes das Leben schwer zu machen!»
Zum Abstand zu Mercedes sagt Verstappen: «Klar ist der grösser als ich mir wünschen würde, aber ich war heute mit der Fahrzeugbalance nicht ganz happy, in einigen Kurven war sie gut, in anderen weniger, und ich gehe nicht davon aus, dass der Abstand immer so gross sein wird. Eine halbe Sekunde ist mir ein wenig zu viel! Wir müssen die Ärmel hochkrempeln.»