Formel 1: «Dumme Regel half Verstappen»

Aston Martin 2021: Stroll vom eigenen Vater gefeuert?

Von Mathias Brunner
Lance und Lawrence Stroll 2019

Lance und Lawrence Stroll 2019

​Bislang galt im Formel-1-Fahrerlager die Annahme: Wenn Lawrence Stroll aus Racing Point 2021 Aston Martin macht, dann sitzt in einem Wagen sein Sohn Lance. Aber der sieht das offenbar anders.

Mit welchen Fahrern tritt Aston Martin 2021 an? Der Rennstall aus Silverstone trug schon viele Namen. Gegründet von Eddie Jordan, wurde das Team Midland, dann Spyker, dann Force India, dann Racing Point und für 2021 eben Aston Martin. Hinter dem Werkseinsatz der englischen Sportwagenfirma steckt der kanadische Milliardär Lawrence Stroll (61).

Was das Fahrer-Duo angeht, so sind sich die meisten Experten einig: Ein Auto ist vergeben. Denn wer nimmt schon ernsthaft an, dass Lawrence Stroll sein eigen Fleisch und Blut vor die Tür stellt? Aber Lance Stroll sieht das offenbar anders.

Der 21jährige Kanadier fährt derzeit seine beste Formel-1-Saison, er liegt auf dem siebten WM-Zwischenrang. Aber niemand wird widersprechen, wenn ich behaupte: Sergio Pérez ist der komplettere Fahrer, und Sebastian Vettel brächte das unschätzbar wertvolle Wissen eines vierfachen Champions ins Team. Auch Nico Hülkenberg wird als stärker eingeschätzt. Potenziell stehen Lance Stroll also drei Fahrer im Weg, wenn es um die Fortsetzung seiner Karriere geht.

Der junge Stroll gibt sich völlig gelassen, was seine Zukunft angeht. Selbst wenn die nicht Aston Martin heisst. Gegenüber Channel 4 sagt er auf die Frage, was passieren würde, wenn das Undenkbare geschähe, wenn Lawrence Stroll den eigenen Sohn feuert: «C’est la vie! Es gibt ein Arbeitsverhältnis, und dann ist da die Familie. Wenn er mich vom Team abschneidet, dann Schwamm drüber! Das wäre eine geschäftliche Entscheidung, und so läuft es halt hin und wieder nun mal. Ich würde das mit Fassung tragen und weitermachen.»

«Wir gehen ziemlich locker miteinander um. Die Chemie stimmt. Er tritt mir nicht auf die Füsse und lässt mir Raum. Aber er macht alles, um dem Rennstall zum Erfolg zu verhelfen, das schliesst das Personal mit ein. Wir sind seit vielen Jahren ein gutes Team, wir haben es zusammen bis in die Formel 1 geschafft.»

Was die Kritiker angeht, so meint Stroll: «Es heisst schon meine ganze Karriere lang, ich hätte es nur wegen meines Vaters oder nur des Geldes wegen geschafft. Ich höre auf Menschen, die mir wichtig sind, der Rest sind Hintergrundgeräusche, die ich ausblende. Ich gebe meine Antworten lieber auf der Rennstrecke.»

Grand Prix zum 70. Jubiläum in Silverstone 2020

1. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:19:44,062h
2. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +11,080 sec
3. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, +17,826
4. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +28,536
5. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +29,289
6. Lance Stroll (CDN), Racing Point, +39,146
7. Nico Hülkenberg (D), Racing Point, +42,538
8. Esteban Ocon (F), Renault, +55,951
9. Lando Norris (GB), McLaren, +1:04,773 min
10. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +1:05,544
11. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +1:09,669
12. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +1:10,642
13. Carlos Sainz (E), McLaren, +1:13,370
14. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +1:14,070
15. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +1 Runde
16. Romain Grosjean (F), Haas, +1 Runde
17. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, +1 Runde
18. George Russell (GB), Williams, +1 Runde
19. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +1 Runde
20. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde

WM-Stand Fahrer nach 5 von 13 Rennen

1. Hamilton 107 Punkte
2. Verstappen 77
3. Bottas 73
4. Leclerc 45
5. Norris 38
6. Albon 36
7. Stroll 28
8. Sergio Pérez (MEX) 22
9. Ricciardo 20
10. Ocon 16
11. Sainz 15
12. Gasly 12
13. Vettel 10
14. Hülkenberg 6
15. Giovinazzi 2
16. Kvyat 2
17. Magnussen 1
18. Räikkönen 0
19. Russell 0
20. Latifi 0

Marken
1. Mercedes 180
2. Red Bull Racing 113
3. Ferrari 55
4. McLaren 53
5. Racing Point 41 (56)*
6. Renault 36
7. AlphaTauri 14
8. Alfa Romeo 2
9. Haas 1
10. Williams 0

* 15 Punkte Abzug wegen Einsatzes illegal kopierter Bremsbelüfung

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