Lewis Hamilton: «Das ist wichtiger als siebter Titel»
Lewis Hamilton
Lewis Hamilton, der Philosoph. Vor kurzem hat der sechsfache Weltmeister und Mercedes-Star auf der offiziellen Formel-1-Seite laut nachgedacht: «Wenn du als Rennfahrer abtrittst, und du kannst einen WM-Titel vorweisen oder zwei oder Gott weiss wie viele mehr – was bedeutet dies alles? Ehrlich gesagt bedeutet es nichts. Was etwas bedeutet: Was du aus diesem Erfolg machst.»
«Ich würde meiner Familie, meinen Wegbegleitern, meinen Followern, meinen Mitmenschen einen schlechten Dienst erweisen, wenn ich nichts daraus machen würde. Gut, wir können eine Menge Rennen gewinnen, aber auf der anderen Seite können wir die Nachricht übermitteln, dass wir etwas ändern müssen.»
Auf die Frage, ob er einen siebten WM-Titel dafür hergeben würde, wenn er sicherstellen könnte, etwas auf der Welt zu verändern, meint der Superstar sofort: «Auf jeden Fall.»
Hamilton vertieft: «Wenn du älter wirst, dann entwickelst du ein anderes Mitgefühl für die Menschen, du beginnst zu verstehen, wie sie ticken und wie jeder auf seiner ganz eigenen Reise ist. Ayrton Senna war immer mein Idol. Aber als Kind konnte ich nicht nachvollziehen, wofür sein Leben steht. Später habe ich verstanden, welch gewaltige Auswirkungen seine Arbeit hat, über die brasilianischen Grenzen hinaus. Er hat so viele Menschen tief im Herzen berührt. Das hat mich angespornt, es ihm gleich zu tun.»
«Ich bin jetzt ungefähr im Alter, als er uns verlassen hat. Ich bin erheblich aufmerksamer für alles, was auf der Welt um mich herum passiert. Niemand weiss von uns, wie viel Zeit er noch hat. Ich nehme jetzt nicht an, dass ich 90 Jahre alt werde. Also will ich aus jedem Tag das Maximum holen.»
«Ich erkenne eine Art Erwachen. Ich sehe noch immer viele Menschen, die ihre Stimme nicht erheben, und ich mache mir Gedanken darüber, wie ich sie an Bord hole. Wir brauchen mehr Vielfalt, und ich habe mit Formel-1-CEO Chase Carey und FIA-Präsident Jean Todt Gespräche darüber geführt. Die FIA hat eine Kampagne für mehr Vielfalt begonnen, wir sehen also – da geht etwas. Aber wir müssen am Ball bleiben.»
«Und da komme ich ins Spiel, weil ich es als meine Verpflichtung sehen, mich da zu engagieren. Ich will eines Tages zurückblicken und sagen können – gut, ich habe Weltmeister-Titel gewonnen, aber ich habe auch dazu beigetragen, dass mehr Menschen aus aller Welt Zugang zum Sport gefunden haben. Das fände ich fabelhaft.»
1. Training, Barcelona
1. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, 1:16,785 min
2. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +0,039 sec
3. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +0,939
4. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +1,185
5. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +1,196
6. Romain Grosjean (F), Haas, +1,506
7. Sergio Pérez (MEX), Racing Point, +1,686
8. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +1,821
9. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1,835
10. Lance Stroll (CDN), Racing Point, +1,858
11. Carlos Sainz (E), McLaren, +1,948
12. Esteban Ocon (F), Renault, +1,951
13. Lando Norris (GB), McLaren, +1,959
14. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +2,103
15. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, +2,132
16. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +2,196
17. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +2,360
18. Daniel Ricciardo (A), Renault, +2,445
19. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +3,549
20. Roy Nissany (IL), Williams, +3,879
WM-Stand Fahrer nach 5 von 13 Rennen
1. Hamilton 107 Punkte
2. Verstappen 77
3. Bottas 73
4. Leclerc 45
5. Norris 38
6. Albon 36
7. Stroll 28
8. Sergio Pérez (MEX) 22
9. Ricciardo 20
10. Ocon 16
11. Sainz 15
12. Gasly 12
13. Vettel 10
14. Hülkenberg 6
15. Giovinazzi 2
16. Kvyat 2
17. Magnussen 1
18. Räikkönen 0
19. Russell 0
20. Latifi 0
Marken
1. Mercedes 180
2. Red Bull Racing 113
3. Ferrari 55
4. McLaren 53
5. Racing Point 41 (56)*
6. Renault 36
7. AlphaTauri 14
8. Alfa Romeo 2
9. Haas 1
10. Williams 0
* 15 Punkte Abzug wegen Einsatzes illegal kopierter Bremsbelüfung