Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Nach bösen Gerüchten: Sebastian Vettel redet Klartext

Von Mathias Brunner
Sebastian Vettel in Silverstone

Sebastian Vettel in Silverstone

​Wie frustriert ist Sebastian Vettel? Ist eine Trennung noch vor Ablauf der Saison möglich? Ist das seine schwierigste Saison in der Formel 1? In Spanien nimmt der vierfache Weltmeister zu diesen Fragen Stellung.

Der langjährige Formel-1-Fahrer Ralf Schumacher hat vor kurzem über Sebastian Vettel zu bedenken gegeben: «Die Lage ist höchst ungünstig. Das hat damit angefangen, dass das Team schon Anfang des Jahres verkündet hat, dass man auf seine Dienste keinen Wert mehr legt – und noch viel schlimmer, der Ferrari-Präsident Sebastian quasi eine Teilschuld gegeben hat. Da ist doch überhaupt kein Vertrauen mehr da, und ich verstehe den Frust.»

Der 148fache GP-Teilnehmer Eddie Irvine sagt knallhart: «Vettel bis zum Ende dieser Saison zu behalten, das ist ein Fehler. Wenn es nach mir ginge, dann würde ich ihn auszahlen und gehen lassen. Der Druck auf Ferrari ist immer gewaltig. Aber um mit einem Piloten ideal zu arbeiten, braucht es Ruhe im Rennstall, und wenn ein Fahrer gewissermassen die Türklinke schon in der Hand hat, dann ist das keine Ruhe.»

Ist das die schwierigste Saison von Sebastian Vettel in der Formel 1? «Nein, das finde ich nicht», sagt der Heppenheimer in Spanien. «Ich bin ja nur fünf Mal an den Start gegangen, und ein Rennen davon war nach wenigen Sekunden vorbei. Wir haben einfach noch nicht Tritt gefunden. Ich mag ohnehin keine Etiketten – das beste Rennen, der schlechteste Grand Prix, die schwierigste Saison. Man muss das differenzieren. Fest steht: Wir haben nicht die beste Leistung gezeigt, und daran arbeiten wir.»

Wenn ein Pilot eine Durststrecke durchläuft, wie bekommt Vettel dann den Kopf wieder klar? Was tut er, um sich nicht demotivieren zu lassen? Vettel grinst: «Ich liebe, was ich mache, das hilft. Auch wenn ich zwei schwierige Wochenenden hinter mir habe, dann hilft es ebenfalls, gleich ein weiteres Rennen zu haben. Ich weiss aus eigener Erfahrung in der Formel 1, wie schnell sich das Blatt wenden kann. Ich bin da ganz entspannt.»

Stimmt der Eindruck, dass der Ton zwischen Ferrari und Vettel in Silverstone ein wenig rauer geworden ist? Seb: «Der Meinung bin ich nicht. Die Atmosphäre ist nie entspannt, wenn der Wurm drin ist. Wenn wir also die Emotionen im oder gleich nach dem Rennen heranziehen, dann entspricht das nicht dem kompletten Bild.»

Es kursierten böse Gerüchte, dass die Trennung zwischen Vettel und Ferrari noch vor Dezember passieren könnte. Sebastian dazu: «Über so etwas ist noch nie geredet worden. Ich weiss, was ich kann. Ich habe Vertrauen in meine Leute. Ich bleibe konzentriert und gebe jeden Tag mein Bestes. Ich werde nach wie vor gleichberechtigt behandelt wie Charles, und wenn das nicht so wäre, dann würde ich es sagen.»

Hand aufs Herz: Ist Sebastian derzeit frustriert? «Nein, das würde ich nicht sagen. Klar ist es schon besser gelaufen, mir wäre auch lieber, ein schnelleres Auto zu haben und um Siege mitreden zu können. Aber Charles hat gezeigt, dass wir auch Möglichkeiten nutzen können, wenn sie sich bieten. Das ist nicht der beste Saisonbeginn, den ich je hatte – aber frustriert bin ich deswegen nicht.»

Grand Prix zum 70. Jubiläum in Silverstone 2020

1. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:19:44,062h
2. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +11,080 sec
3. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, +17,826
4. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +28,536
5. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +29,289
6. Lance Stroll (CDN), Racing Point, +39,146
7. Nico Hülkenberg (D), Racing Point, +42,538
8. Esteban Ocon (F), Renault, +55,951
9. Lando Norris (GB), McLaren, +1:04,773 min
10. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +1:05,544
11. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +1:09,669
12. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +1:10,642
13. Carlos Sainz (E), McLaren, +1:13,370
14. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +1:14,070
15. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +1 Runde
16. Romain Grosjean (F), Haas, +1 Runde
17. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, +1 Runde
18. George Russell (GB), Williams, +1 Runde
19. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +1 Runde
20. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde

WM-Stand Fahrer nach 5 von 13 Rennen

1. Hamilton 107 Punkte
2. Verstappen 77
3. Bottas 73
4. Leclerc 45
5. Norris 38
6. Albon 36
7. Stroll 28
8. Sergio Pérez (MEX) 22
9. Ricciardo 20
10. Ocon 16
11. Sainz 15
12. Gasly 12
13. Vettel 10
14. Hülkenberg 6
15. Giovinazzi 2
16. Kvyat 2
17. Magnussen 1
18. Räikkönen 0
19. Russell 0
20. Latifi 0

Marken
1. Mercedes 180
2. Red Bull Racing 113
3. Ferrari 55
4. McLaren 53
5. Racing Point 41 (56)*
6. Renault 36
7. AlphaTauri 14
8. Alfa Romeo 2
9. Haas 1
10. Williams 0

* 15 Punkte Abzug wegen Einsatzes illegal kopierter Bremsbelüfung


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