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Sato und die zweite Chance: «Wie in einem Traum»

Von Andreas Reiners
Takuma Sato

Takuma Sato

Takuma Sato dachte eigentlich, dass seine Karriere 2008 vorbei sei. Doch im Gegenteil: Mit 43 Jahren gewann er zwölf Jahre später zum zweiten Mal das Indy500.

Ein Podestplatz, zwei Führungsrunden über 10,3 Kilometer und 44 WM-Punkte: Gewaltig ist Takuma Satos Ausbeute in der Formel 1 nicht. Dabei war er immerhin von 2002 bis 2008 in der Königsklasse unterwegs, fuhr für Jordan, BAR und Super Aguri 90 Rennen.

2004 war sein bestes Jahr, mit einem dritten Platz und 34 Punkten wurde er WM-Achter. Nach der Saison 2008 war dann Schluss, Sato absolvierte für 2009 zwar noch Testfahrten für Toro Rosso, dort erhielt jedoch Sebastien Buemi den Platz.

Und Sato? Der Japaner setzte ein Jahr lang aus und stieg 2010 in die IndyCar-Serie ein – für ihn eine zweite Chance. Und ein sportlicher Glücksgriff.

2017 gewann er das traditionsreiche Indy500 zum ersten Mal, am vergangenen Sonntag im Dallara-Honda von Rahal Letterman Lanigan schließlich zum zweiten Mal – mit 43 Jahren.

«Schau ... 43 Jahre alt, ich fahre immer noch, ich lebe in einem Traum», sagte Sato nach seinem Triumph vor leeren Tribünen.

Sato ist mit 43 Jahren und 208 Tagen der sechstälteste Sieger des Rennens. Den Rekord hält Al Unser, der 1987 exakt 47 Jahre und 360 Tage alt war.

«Ich hätte nie gedacht, dass mein Rennleben länger dauern würde als in der Formel 1. Jetzt bin ich mehr als 10 Jahre hier», sagte er: «Wir hatten eine zweite Chance im Leben. Ich sage: Mach weiter, lasse die Tür auf, dann bekommst du irgendwann die Chance.»

Sato ist einer von nur 20 Fahrern, die mindestens zweimal das Indy500 gewinnen konnten. Seine Motivation hat auch nach all den Jahren nicht gelitten, wie er betont. «Du bist immer hungrig zu gewinnen, egal wer du bist.»

Auch wenn es am Ende des Rennens eng war, wie Sato zugab. «Ich wäre in den letzten Runden wohl unter Druck von Dixie (Scott Dixon, Anm.d.Red.) gekommen, der vielleicht mit voller Power hätte fahren können», so Sato. Dixon hatte 111 der 200 Runden geführt.

Außerdem ging bei Sato das Benzin zur Neige. «Die letzte Gelbphase hat uns ohne Zweifel geholfen, aber auch ohne sie lag ich im Benzinfenster. Selbst wenn es komplett unter grün zu Ende gegangen wäre, hätte es wohl gereicht», sagte Sato, der es hinter dem Pace-Car schließlich ins Ziel schaffte.

Indy 500 2020

1. Takuma Sato (J), Honda, Rahal Letterman Lanigan Racing, 200 Runden in 3:10:05,088 (253,78 km/h Schnitt)
2. Scott Dixon (NZ), Honda, Chip Ganassi Racing, +0,057 sec zurück
3. Graham Rahal (USA), Honda, Rahal Letterman Lanigan Racing, +0,095
4. Santino Ferrucci (USA), Honda, Dale Coyne Racing, +0,392
5. Josef Newgarden (USA), Chevy, Team Penske, +1,661
6. Patricio O’Ward (MEX), Chevy, Arrow McLaren SP, +3,249
7. James Hinchcliffe (CAN), Honda, Andretti Autosport, +4,269
8. Colton Herta (USA), Honda, Andretti Harding Steinbrenner, +5,191
9. Jack Harvey (GB), Honda, Meyer Shank Racing, +6,813
10. Ryan Hunter-Reay (USA), Honda, Andretti Autosport, +7,961
11. Helio Castroneves (BR), Chevy, Team Penske, +10,314
12. Felix Rosenqvist (S), Honda, Chip Ganassi Racing, +13,966
13. Marco Andretti (USA), Honda, Andretti Herta, +16,065
14. Will Power (AUS), Chevy, Team Penske, +17,643
15. Zach Veach (USA), Honda, Andretti Autosport, +19,396
16. J.R. Hildebrand (USA), Chevy, Dreyer & Reinbold Racing, +20,234
17. Max Chilton (GB), Chevy, Carlin, +21,491
18. Charlie Kimball (USA), Chevy, AJ Foyt Enterprises, +24,701
19. Tony Kanaan (BR), Chevy, AJ Foyt Enterprises, + 1 Runde
20. Rinus VeeKay (NL), Chevy, Ed Carpenter Racing, + 1 Runde
21. Fernando Alonso (E), Chevy, Arrow McLaren, + 1 Runde
22. Simon Pagenaud (F), Chevy, Team Penske, + 2 Runden
23. Ben Hanley (GB), Chevy, DragonSpeed USA, + 2 Runden
24. Sage Karam (USA), Chevy, Dreyer & Reinbold Racing, + 2 Runden
25. Spencer Pigot (USA), Honda, RLL, + 6 Runden (Unfall)
26. Ed Carpenter (USA), Chevy, Ed Carpenter Racing, + 7 Runden
27. Alexander Rossi (USA), Honda, Andretti Autosport, + 57 Runden (Unfall)
28. Alex Palou (E), Honda, Dale Coyne Racing, + 79 Runden (Unfall)
29. Conor Daly (USA), Chevy, Ed Carpenter Racing, + 109 Runden (Unfall)
30. Oliver Askew (USA), Chevy, Arrow McLaren SP, + 109 Runden (Unfall)
31. Dalton Kellett (CAN), Chevy, AJ Foyt Enterprises, + 118 Runden (Unfall)
32. Marcus Ericsson (S), Honda, Chip Ganassi Racing, + 176 Runden (Unfall)
33. James Davison (AUS), Honda, Dale Coyne Racing, + 196 Runden (Unfall)


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