Pierre Gasly (AlphaTauri): Fast mit 300 in die Mauer!
Bärenstarke Leistung von Pierre Gasly
Als in diesem Belgien-GP in Runde 11 das Safety-Car auf die Bahn kam, nach dem Crash zwischen Antonio Giovinazzi und George Russell, da tauchten die meisten Piloten an die Box, um sich sogleich frische Reifen zu holen. Nicht so Pierre Gasly. Der Franzose, vor dem Unfall auf dem starken achten Platz, blieb draussen und fuhr dann keck eine ganze Weile lang auf dem vierten Rang herum.
Nach seinem eigenen Stopp in Runde 26 arbeitete sich der AlphaTauri-Fahrer wieder Rang um Rang nach vorne, seine kampfstarke Fahrt wurde mit einem achten Platz belohnt.
Aber der WM-Siebte von 2019 gab nach dem Rennen zu Protokoll: «Ich sah mich beim Duell mit Sergio Pérez schon in der Mauer!» Es ging um jene Szene, als sich Gasly am Mexikaner vorbeiquetschte, da hatte zwischen dem Wagen von Pierre und jenem von Sergio links sowie zur Mauer rechts kein Blatt Papier mehr Platz!
Gasly: «Ganz ehrlich, ich dachte wirklich, dass es krachen würde. Ich wusste – viel Raum habe ich nicht. Da fährst du an die 300 Sachen, und dann hat mich Sergio mehr und mehr zur Seite gedrängt.»
«Mir schoss durch den Kopf: ’Ich gehe jetzt nicht vom Gas! Das muss klappen!’ Es war knapp, aber es ist alles gut gegangen. Sergio ist ein harter Knochen, und das Herz schlug mir bis zum Hals. Aber ich war wild entschlossen, dieses Manöver durchzuziehen, und das ist mir gelungen.»
«Als Racer erwarte ich von allen anderen Fahrern Respekt. Wir wissen genau, wo die Grenzen liegen. Und dass wir diese Grenzen nicht überschreiten sollten. Das war grenzwertig, aber Pérez hat exakt Raum für eine Fahrzeugbreite gelassen, und es hat gereicht.»
«Es war mir wichtig, heute ein starkes Rennen zu zeigen – für meinen Freund Anthoine Hubert. Klar war eine Safety-Car-Phase für unsere Taktik Gift, weil die Anderen gewissermassen einen Stopp geschenkt bekommen haben, aber was soll’s. Ich hatte ein tolles Rennauto und konnte herzhaft attackieren. Vom reinen Speed her hätten wir Fünfter werden können.»
Teamchef Franz Tost lobt: «Das war eine fantastische Fahrt von Pierre.» Auch die Formel-1-Fans wussten die Leistung von Gasly zu schätzen: Sie wählten ihn zum Fahrer des Tages.
Belgien-GP 2020, Circuit de Spa-Francorchamps
1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:24:10,55 h
2. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, +8,176 sec
3. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +15,259
4. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +19,349
5. Esteban Ocon (F), Renault, +40,846
6. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +42,261
7. Lando Norris (GB), McLaren, +42,745
8. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +48,319
9. Lance Stroll (CDN), Racing Point, +52,691
10. Sergio Pérez (MEX), Racing Point, +53,666
11. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +1:09,346 min
12. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +1:10,178
13. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +1:11,821
14. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:14,609
15. Romain Grosjean (F), Haas, +1:15,150
16. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +1:17,869
17. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1:25,762
Out
Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, Unfall
George Russell (GB), Williams, Unfall
Carlos Sainz (E), McLaren, Motorschaden, nicht gestartet
WM-Stand Fahrer nach 7 von 17 Rennen
1. Hamilton 157 Punkte
2. Verstappen 110
3. Bottas 107
4. Albon 48
5. Leclerc 45
6. Norris 45
7. Stroll 42
8. Ricciardo 33
9. Pérez 33
10. Ocon 26
11. Sainz 23
12. Gasly 18
13. Vettel 16
14. Nico Hülkenberg (D) 6
15. Giovinazzi 2
16. Kvyat 2
17. Magnussen 1
18. Räikkönen 0
19. Latifi 0
20. Russell 0
21. Grosjean 0
Marken
1. Mercedes 264
2. Red Bull Racing 158
3. McLaren 68
4. Racing Point 66 (81)*
5. Ferrari 61
6. Renault 59
7. AlphaTauri 20
8. Alfa Romeo 2
9. Haas 1
10. Williams 0
* 15 Punkte Abzug wegen Einsatzes illegal kopierter Bremsbelüfung