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Marko: «Rindt ist als Risiko-Fahrer gehandelt worden»

Von Gino Bosisio
Dr. Helmut Marko

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Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko gibt bei «Sport und Talk aus dem Hangar-7» Einblicke in die Person Jochen Rindt, der am 5. September 1970 in Monza tödlich verunglückt ist.

Der 5. September 1970 hat die Sportwelt in Österreich und die Motorsport-Welt verändert. An diesem Tag verunglückte Jochen Rindt in Monza am Ende der Gegengeraden.

Österreich verlor damals den ersten Formel-1-Fahrer des Landes. Rindt wurde 1942 in Mainz geboren und wuchs dann nach dem Tod der Eltern bei den Großeltern in Graz auf.

Fünf Siege brachten Rindt 1970 in der WM uneinholbar in Front, damals war erst 28 Jahre alt. «Jochen hat seine Jugend in Graz verbracht. Das erstaunliche ist, egal wann man dort zum Grab kommt, sind dort Blumen und Kerzen», sagte Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko bei «Sport und Talk aus dem Hangar-7»: «Das ist etwas ganz außergewöhnliches. Österreich ist ja eine Ski-Nation. Ich denke, Jochen ist der populärste Sportler, den Österreich je hatte.»

«Die Gefahr, die damals permanent vorhanden war, war uns nicht bewusst. Man hat es weggeleugnet. Die Todesfälle hat man als unglaubliches Pech abgetan. Es war umgekehrt, es war unglaubliches Glück, wenn nichts passiert ist. Jochen ist als Risiko-Fahrer gehandelt worden. In den Jahren 1969 und 1970 ist ihm die Gefahr bewusst geworden. ER war mit vielen Entscheidungen von Chapman nicht einverstanden gewesen», so Marko.

«Er ist vom Hallodri zum Siegfahrer gereift und dann durch einen technischen Defekt aus dem Leben gerissen worden. Dieses sofort ans Limit gehen zu können, das brauchte Jochen nicht. Er war in der Lage, in der ersten Runde am absoluten Limit zu fahren. Das war einfach das Können und seine Auto-Kontrolle. Es war eine Gabe, in jeder Lage das Auto am Limit bewegen zu können», sagte Marko, der sich erinnert : «Jochen sagte mal, er will einen Song zu seinem Tod gespielt haben. Das war damals diese Flachsigkeit, mit der man sich die Gefahr wegeredet.»

Marko erklärt das Phänomen Rindt so: «Das Auto war damals das Ein und Alles, damit ist man mobil geworden. Wir hatten keine Industrie. Deutschland hat versucht, Fahrer in die Formel 1 zu bringen. Dann gelingt es Österreich, einen Star hervorzubringen.»

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