Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Traditions-GP von Monza: 10 verrückte Fakten

Von Mathias Brunner
Monza 1971: Peter Gethin gewinnt im Herzschlagfinale

Monza 1971: Peter Gethin gewinnt im Herzschlagfinale

​Das Autodromo Nazionale di Monza zieht die Fans in seinen Bann: Seit 1922 werden im Königlichen Park Rennen veranstaltet. Monza ist absolut einzigartig, wie unsere zehn verrückten Fakten unterstreichen.

Monza ist die älteste Grand-Prix-Strecke, auf welcher Formel-1-WM-Läufe ausgetragen werden – sie wurde von Mai bis Juli 1922 von 3.500 Arbeitern in den Königlichen Park von Monza eingebettet. Monza ist auch eine von nur vier Strecken, die schon in der ersten Formel-1-Saison 1950 im Programm standen – neben Silverstone, Spa-Francorchamps und Monaco.

Die Monza-Rennstrecke liegt in der viertgrössten Parkanlage von Europa (688 Hektar Land), der Parco di Monza ist allerdings der grösste Park von Europa, der von einer Mauer umgeben ist. Der Park wurde 1808 nach drei Jahren fertiggestellt und ist – als Vergleich – zweieinhalb Mal so gross wie der Central Park von New York. Rund 110.000 Bäume stehen im Park, 26 Bauernhöfe, drei Mühlen und ein Hirschgehege (nein, wirklich!).

Auf keiner Rennstrecke ist ein einzelner Landes-GP öfter ausgetragen worden als in Monza: 2020 wird der 71. Grosse Preis von Italien im Rahmen der Formel-1-WM gefahren, und bis auf einen davon wurden alle davon in Monza ausgetragen. 1980 fand der Italien-GP ausnahmsweise in Imola statt – weil in Monza umgebaut wurde.

Von den zehn schnellsten Grands Prix der Historie fanden neun in Monza statt (und einer in Spa-Francorchamps, 1970). Rekord bis heute: Das Rennen 2003 mit einem Siegerschnitt von 247,585 km/h (Michael Schumacher im Ferrari). Der 2003er Grand Prix hält auch den Rekord für den kürzesten WM-Lauf, der über die volle Distanz ging: Nach 74 Minuten und 19,838 Sekunden fiel die karierte Flagge.

Geduld ist jetzt nicht unbedingt die grosse Stärke des Durchschnitts-Italieners, aber in Sachen Heimerfolge ihrer Fahrer auf Ferrari brauchen die Tifosi wirklich viel Ausdauer: Der letzte Monza-Sieger eines Italieners in einem Ferrari geht zurück auf Ludovico Scarfiotti 1966.

Nur der italienische und der britische WM-Lauf wurden in jedem Formel-1-Jahr seit 1950 ausgetragen.

Der Zieleinlauf von Monza 1971 gilt noch immer als der knappste: Peter Gethin in BRM eine Hundertstelsekunde vor Ronnie Peterson im March! Die ersten Fünf (Rang 3 für François Cevert im Tyrrell vor Mike Hailwood auf Surtees und Howden Ganley in einem weiteren BRM) lagen innerhalb von 61 Hundertstelsekunden. Auch dies ist Formel-1-Rekord.

Zwölf Mal ist die Formel-1-WM in Monza entschieden worden, mehr als auf jeder anderen GP-Rennstrecke: 1950 (zu Gunsten von Giuseppe Farina), 1956 (Juan Manuel Fangio), 1960 (Jack Brabham), 1961 (Phil Hill), 1963 (Jim Clark), 1966 (Jack Brabham), 1969 (Jackie Stewart), 1972 (Emerson Fittipaldi), 1973 (Jackie Stewart), 1975 (Niki Lauda), 1978 (Mario Andretti), 1979 (Jody Scheckter) – seither aber nie mehr.

Die Motoren müssen in Monza viel aushalten: 77 Prozent einer Monza-Runde wird Vollgas gegeben!

Der Highspeed-Kurs erfordert ganz besondere Front- und Heckflügel. Im Schnitt investieren die Rennställe bis zu zwei Wochen Windkanalarbeit in die Flügel nur für dieses Rennen. Wenn wir davon ausgehen, dass die Teams für jeden Wagen zwei neue Flügel vorne und hinten haben, dann kostet das alleine an Geflügel rund 200.000 Euro.

Die Monza-Fans waren jahrelang überaus einfallsreich, wenn es darum geht, sich ins Fahrerlager zu schmuggeln. Unter dem Motto «Frechheit siegt» ist mir dabei jener als Pizzabote verkleidete Teenager in bester Erinnerung, der die Ordnungshüter zu überrumpeln versuchte mit dem kecken Ruf «Pizza für Ayrton Senna! Pizza für Ayrton Senna!» Der Trick hätte fast funktioniert – wenn die Ordnungshüter im Karton vielleicht tatsächlich eine duftende Pizza vorgefunden hätten, Seit der Einführung von Chip-ausgerüsteten Eintrittskarten ist der Pizza-Trick verduftet, und im Corona-Jahr 2020 kommt ohnehin niemand mehr aufs Gelände.

3. Training, Italien

1. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, 1:20,089 min
2. Carlos Sainz (E), McLaren, +0,229 sec
3. Lando Norris (GB), McLaren, +0,323
4. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +0,330
5. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +0,350
6. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +0,367
7. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +0,474
8. Esteban Ocon (F), Renault, +0,604
9. Lance Stroll (CDN), Racing Point, +0,715
10. Sergio Pérez (MEX), Racing Point, +0,808
11. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +0,828
12. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +0,847
13. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +0,864
14. Romain Grosjean (F), Haas, +1,116
15. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +1,174
16. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1,347
17. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +1,370
18. George Russell (GB), Williams, +1,588
19. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +1,675
20. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, +2,001

WM-Stand Fahrer nach 7 von 17 Rennen

1. Hamilton 157 Punkte
2. Verstappen 110
3. Bottas 107
4. Albon 48
5. Leclerc 45
6. Norris 45
7. Stroll 42
8. Ricciardo 33
9. Pérez 33
10. Ocon 26
11. Sainz 23
12. Gasly 18
13. Vettel 16
14. Nico Hülkenberg (D) 6
15. Giovinazzi 2
16. Kvyat 2
17. Magnussen 1
18. Räikkönen 0
19. Latifi 0
20. Russell 0
21. Grosjean 0

Marken
1. Mercedes 264
2. Red Bull Racing 158
3. McLaren 68
4. Racing Point 66 (81)*
5. Ferrari 61
6. Renault 59
7. AlphaTauri 20
8. Alfa Romeo 2
9. Haas 1
10. Williams 0

* 15 Punkte Abzug wegen Einsatzes illegal kopierter Bremsbelüfung

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