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Mattia Binotto (Ferrari): Rückschritt vor Fortschritt

Von Mathias Brunner
Pirelli-Rennchef Mario Isola mit Charles Leclerc, Sebastian Vettel und Mattia Binotto

Pirelli-Rennchef Mario Isola mit Charles Leclerc, Sebastian Vettel und Mattia Binotto

​Ferrari-Teamchef Mattia Binotto hat kaum Antworten auf die Fragen, warum sich der berühmteste Rennstall derzeit so schwer tut. «Unsere Lage ist nicht mit jener anderer Teams zu vergleichen.»

Die Punktebeute von Ferrari aus den vergangenen vier WM-Läufen ist erschütternd: Sebastian Vettel in Spanien Siebter, Charles Leclerc ohne Punkte, dann zwei Rennen, in welchen Ferrari leer ausging, Spa-Francorchamps und ausgerechnet Monza, beim Feier-GP zu 1000 WM-Läufen von Ferrari in Mugello schliesslich die Ränge 8 (Leclerc) und 10 (Vettel). Der Monegasse in der Toskana: «Wir müssen etwas unternehmen.»

Ferrari-Teamchef Mattia Binotto wurde auf diesen Satz des zweifachen GP-Siegers angesprochen und meint: «Natürlich hat er Recht. Solche Rennen bereiten uns keine Freude, wir sind alle enttäuscht. In Mugello hatte Charles eine tolle Qualifikation gezeigt, aber nach wenigen Runden haben wir den Rhythmus verloren, es mangelt an Renn-Speed, und das Resultat ist die Konsequenz davon.»

Binotto weiter: «Eines der tiefergehenden Probleme mit diesem Wagen ist der Reifenverschleiss, und wir können uns aus diesen Schwierigkeiten derzeit nicht herausarbeiten. Aber wir haben für den Verschleiss keine technische Erklärung.»

Leclerc sprach von neuen Teilen, die fürs GP-Wochenende von Sotschi kommen, aber Binotto dämpft die Erwartungen der Tifosi: «Das sind Kleinigkeiten, aber ich halte das für nichts, was einen entscheidenden Unterschied ausmacht.»

«Wenn du so grundlegende Probleme hast, dann brauchst du mehr Zeit, du musst einen Schritt zurück machen, bevor Fortschritte möglich werden. Wir arbeiten mit Volldampf daran, die grundlegenden Fehler des Wagens auszumerzen, auch im Hinblick auf die kommende Saison.»

Gemessen an anderen Rennställen fällt auf: Es kommen weniger neue Teile an den Ferrari. Mattia Binotto erklärt: «Unsere Lage ist nicht mit jener anderer Teams zu vergleichen. Sie machen jetzt kleine Entwicklungsschritte, die wir schon zu Beginn der Saison gemacht haben, aber – ich sage es noch einmal – unser Problem reicht tiefer hinunter, und um das zu beheben, brauchen wir einfach Zeit.»

Toskana-GP 2020, Mugello

1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:31:55,955h
2. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, +4,942 sec
3. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +7,910
4. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +10,476
5. Sergio Pérez (MEX), Racing Point, +15,638
6. Lando Norris (GB), McLaren, +18,931
7. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +21,751
9. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +27,785
8. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +29,247
10. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +29,595
11. George Russell (GB), Williams, +31,894
12. Romain Grosjean (F), Haas, +40,707
Out
Lance Stroll (CDN), Racing Point, Reifenschaden/Unfall   
Esteban Ocon (F), Renault, Bremsen
Nicholas Latifi (CDN), Williams, Crash
Kevin Magnussen (DK), Haas, Crash
Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, Crash
Carlos Sainz (E), McLaren, Crash
Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, Crash
Pierre Gasly (F), AlphaTauri, Crash

WM-Stand Fahrer nach 9 von 17 Rennen

1. Hamilton 190 Punkte
2. Bottas 135
3. Verstappen 110
4. Norris 65
5. Albon 63
6. Stroll 57
7. Ricciardo 53
8. Leclerc 49
9. Pérez 44
10. Gasly 43
11. Sainz 41
12. Ocon 30
13. Vettel 17
14. Kvyat 10
15. Nico Hülkenberg (D) 6
16. Räikkönen 2
17. Giovinazzi 2
18. Magnussen 1
19. Latifi 0
20. Russell 0
21. Grosjean 0

Marken

1. Mercedes 325
2. Red Bull Racing 173
3. McLaren 106
4. Racing Point 92
5. Renault 83
6. Ferrari 66
7. AlphaTauri 53
8. Alfa Romeo 4
9. Haas 1
10. Williams 0

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