Formel 1: FIA spricht Urteil

Nico Hülkenberg: «Verrückter als beim letzten Mal»

Von Vanessa Georgoulas
Nico Hülkenberg

Nico Hülkenberg

Formel-1-Star Nico Hülkenberg durfte unverhofft und entsprechend unvorbereitet das Qualifying auf dem Nürburgring bestreiten. Der Deutsche landete auf dem letzten Platz und war dennoch recht zufrieden.

Bereits bei seinem ersten Formel-1-Einsatz 2020 in Silverstone wurde Nico Hülkenberg ins kalte Wasser geworfen. Der Emmericher wurde in letzter Minute an die Strecke bestellt, als Sergio Pérez’ Covid-19-Test positiv ausfiel. Der Ersatzfahrer machte im Racing-Point-Renner des Mexikaners alles richtig und überzeugte mit dem siebten Platz im zweiten Silverstone-Lauf – den ersten Renneinsatz auf dem Traditionskurs hatte eine Woche zuvor einzig das Technik-Pech verhindert.

Auch auf dem Nürburgring darf Hülkenberg im rosa Renner Gas geben – nun ersetzt er den erkrankten Racing-Point-Piloten Lance Stroll. Und auch diesmal wurde er in letzter Minute an die Strecke bestellt, wie er im RTL-Interview verriet: «Es war ein wilder Ritt, von heute Morgen um 11 Uhr bis jetzt ist schon wieder einiges passiert.» Später schilderte er bei Sky Sports F1: «Es war noch wilder und verrückter als beim letzten Mal.»

«Ich war in Köln und damit etwa eine Stunde entfernt», offenbarte der 33-Jährige. «Ich hätte am Nachmittag ohnehin hierherkommen sollen, denn der Plan war, dass ich für Morgen ein paar Sachen für RTL mache. Ich sass gegen elf Uhr mit einem Freund bei einem Kaffee, als sich Teamchef Otmar Szafnauer bei mir meldete und mir sagte, dass man mich sofort braucht. Deshalb setzte ich mich gleich ins Auto und fuhr an die Strecke. Der Rest ist Geschichte.»

Die Fahrt im diesjährigen Racing-Point-Renner habe sich ganz anders als noch in Silverstone angefühlt, fuhr Hülkenberg fort. «Die Strecke ist ganz anders und auch das Auto wurde weiterentwickelt. Einige Sachen, speziell an der Lenkung, wurden verändert und das sorgt für ein ganz anderes Fahrgefühl. Deshalb habe ich schlicht versucht, mich wieder ans Auto zu gewöhnen.»

«Es ist nicht so einfach, dies in vier Umläufen richtig hinzubekommen, deshalb bin ich mit den Runden, die ich produziert habe, auch recht zufrieden, obwohl ich auf dem letzten Platz gelandet bin», stellte sich Hülkenberg daraufhin selbst ein gutes Zeugnis aus.

Qualifying, Nürburgring

1. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, 1:25,269 min
2. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +0,256 sec
3. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +0,293
4. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +0,766
5. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +0,778
6. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +0,954
7. Esteban Ocon (F), Renault, +0,973
8. Lando Norris (GB), McLaren, +1,189
9. Sergio Pérez (MEX), Racing Point, +1,435
10. Carlos Sainz (E), McLaren, +1,440
11. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +1,469
12. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +1,507
13. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +1,579
14. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, +1,667
15. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1,856
16. Romain Grosjean (F), Haas, +2,283
17. George Russell (GB), Williams, +2,295
18. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +2,543
19. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +2,548
20. Nico Hülkenberg (D), Racing Point, +2,752

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