Sainz bei Ferrari: Wer zuletzt lacht, lacht am besten
Carlos Sainz
Der Spanier Carlos Sainz hat sich früh dazu entschlossen, dass er Ferrari-Fahrer werden will. Der Vertrag wurde im Mai unterzeichnet, da hatte die GP-Saison 2020 noch gar nicht begonnen. Aber Ferrari fährt hinterher. Hand aufs Herz: Muss sich Sainz da nicht die eine oder andere Frotzelei anhören, er habe – durchaus wörtlich – aufs falsche Pferd gesetzt?
Carlos sagt: «Natürlich wird gewitzelt, in den sozialen Netzwerken, und auch im Team. Aber man darf das alles nicht zu ernst nehmen. Ich bin da ganz entspannt und kann auch einen Spass verkraften. Grundsätzlich halte ich es mit dem Motto – wer zuletzt lacht, lacht am besten.»
Sainz gehört zu jenen Piloten, welche das Autódromo Internacional do Algarve noch nie aus der Nähe gesehen haben, auch nicht auf ihrem Weg in die Formel 1 in verschiedenen Nachwuchskategorien. Der 26jährige McLaren-Fahrer sagt: «Portimão ist eine Unbekannte. Aber ich mag solche Herausforderungen. Ich habe mich normal vorbereitet, vielleicht mit etwas mehr Runden als sonst im Simulator. Gerade bei blinden Kurven ist es ganz wichtig, dass du deine Referenzpunkte hinkriegst. Das war dieses Mal schwierig. Aber mir gefällt die Strecke, sie ist wirklich cool.»
«Wir stecken weiter in einem beinharten Kampf im Mittelfeld, und da wollen wir uns durchsetzen. Wir haben noch sechs Rennen, und ich werde bis zur Ziellinie von Abu Dhabi alles für McLaren geben. Ich habe in diesem Jahr viele Punkte verloren, nicht nur wegen mangelnder Standfestigkeit. Es gab auch platte Reifen oder verpatzte Boxenstopps. Am meisten Zähler habe ich zu Beginn der Saison verloren, als es am einfachsten war, üppig zu punkten. Unsere Gegner sind stärker geworden, das macht unsere Aufgabe schwieriger. Da müssen wir mit guter Entwicklung dagegenhalten.»
Seltsames Phänomen beim Madrilenen am Nürburgring: Carlos schien mit den jüngsten Verbesserungen am McLaren Mühe zu haben, eine gute Fahrzeugbalance zu erreichen. Lando Norris hatte mit diesen Updates vergleichbare Schwierigkeiten in Russland. Lag das in der Eifel an Zeitmangel (keine Trainings am Freitag) und daher an fehlender Feineinstellung, oder was ist da passiert?
Der letztjährige WM-Sechste gibt zur Antwort: «McLaren bringt ständig neue Teile auf die Bahn, das ist ein gutes Zeichen. Aber einige Teile funktionieren besser als andere. Das gilt auch fürs jüngste Aero-Paket. Da gibt es ein paar Entwicklungen, die nicht ganz so viel gebracht haben, wie wir uns davon erhofft hatten. Wir glauben, wir haben seit dem Rennwochenende auf dem Nürburgring besser verstanden, welche Teile wir am Wagen behalten sollten. Welche das sind? (Carlos beginnt zu lachen.) Das müsst ihr schon selber herausfinden!»
Eifel-GP, Nürburgring
1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:35:55,073 h
2. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +4,470 sec
3. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +14,465
4. Sergio Pérez (MEX), Racing Point, +16,059
5. Carlos Sainz (E), McLaren, +21,764
6. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +22,787
7. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +29,791
8. Nico Hülkenberg (D), Racing Point, +31,559
9. Romain Grosjean (F), Haas, +38,019
10. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, +39,112
11. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +39,688
12. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +40,518
13. Kevin Magnussen (DK), Haas, +47,732
14. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +52,986
15. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +53,544
Out
Lando Norris (GB), McLaren, Motor
Alex Albon (T), Red Bull Racing, Motor
Esteban Ocon (F), Renault, Hydraulik
Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, Motor
George Russell (GB), Williams, Unfall
WM-Stand nach 11 von 17 Rennen
Fahrer
1. Hamilton 230 Punkte
2. Bottas 161
3. Verstappen 147
4. Ricciardo 78
5. Pérez 68
6. Norris 65
7. Albon 64
8. Leclerc 63
9. Stroll 57
10. Gasly 53
11. Sainz 51
12. Ocon 36
13. Vettel 17
14. Kvyat 14
15. Nico Hülkenberg (D) 10
16. Giovinazzi 3
17. Räikkönen 2
18. Grosjean 2
19. Magnussen 1
20. Latifi 0
21. Russell 0
Marken
1. Mercedes 391
2. Red Bull Racing 211
3. Racing Point 120
4. McLaren 116
5. Renault 114
6. Ferrari 80
7. AlphaTauri 67
8. Alfa Romeo 5
9. Haas 3
10. Williams 0