Sergio Pérez (1.): «Mein Auto lag wie eine Limousine»
Sergio Pérez wird von seinem Team gefeiert
Nach einem unfassbaren WM-Lauf hat Mexiko erstmals seit 50 Jahren wieder einen Grand-Prix-Sieger: 1970 gewann der legendäre Pedro Rodríguez in Spa-Francorchamps mit BRM seinen zweiten WM-Lauf (nach Südafrika 1967), nun entzückt Pérez das Land der rennverrückten Mexikaner.
Pérez ist der 110. GP-Sieger der Formel 1, mit seiner zehnten Podestplatzierung, kein GP-Pilot hat länger auf seinen ersten Sieg warten müssen als «Checo». Es ist auch der zweite Podestplatz von Pérez nach der Türkei, dort wurde er Zweiter. Und das soll nun ein Fahrer sein, der für 2020 keinen Vertrag mehr erhält, der in einer Woche seinen vielleicht letzten Grand Prix bestreitet? Es klingt wie ein Hohn.
Pérez holte nach dem Duell mit Verstappen und Leclerc kurz nach dem Start frische Reifen ab, da war Sergio Letzter, am Ende hat er die Nase vorn, die Formel 1 schreibt einfach die fabelhaftesten Geschichten.
«Checo» nach seinem Sieg, dem ersten auch für den Rennstall Racing Point: «Ich weiss nicht, was ich sagen soll. Träume ich? So viele Jahre habe ich auf diesen Moment gehofft, zehn Jahre lang! Nach der ersten Runde glaubte ich – okay, mein Rennen ist vorbei. Dann wollte ich einfach das Beste aus dem Rest des Grand Prix machen.»
«Ich hatte so oft Pech in meiner Karriere, heute war das Glück auf meiner Seite. Gewiss, die Mercedes-Renner hatten in diesem Rennen Probleme, aber ich habe diesen Sieg nicht gestohlen. In der Safety Car-Phase hatte ich noch einen grossen Blockierer, das erzeugte üble Vibrationen. Aber nach dem zweiten Stopp lag der Wagen fabelhaft, ich scherzt am Funk zu meinen Jungs – der Wagen liegt so bequem wie eine Limousine.»
Wird Sergio nun wirklich 2021 eine Auszeit nehmen müssen? Bei Racing Point wird er durch Sebastian Vettel ersetzt. Pérez bleibt gelassen: «Was meine Zukunft angeht – das ist alles nicht in meinen Händen. Ich habe mit mir selber Frieden geschlossen, was immer auf mich zukommt, ob ich nun fahren kann oder nicht.»
Auf dem Siegerpodest liess Pérez während der Nationalhymne seinen Tränen freien Lauf. Zuhause werden auch viele Tränen geflossen sein.
Wie der andere neue Sieger dieses Jahres, Pierre Gasly in Monza, blieb Pérez noch lange auf dem Podest sitzen, die mexikanische Flagge und den Pokal fest in seinen Händen. Er wollte keine Sekunde verpassen und das Gefühl voll auskosten.
«Ich habe fast mein ganzes Leben auf diesen Moment hingearbeitet. Ich glaube, ich werde ein paar Tage brauchen, bis das eingesunken ist.»
Sakhir-GP, Bahrain
1. Sergio Pérez (MEX), Racing Point, 1:31:15,114 h
2. Esteban Ocon (F), Renault, +10,518 sec
3. Lance Stroll (CDN), Racing Point, +11,869
4. Carlos Sainz (E), McLaren, +12,580
5. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +13,330
6. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +13,842
7. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +14,534
8. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, +15,389
9. George Russell (GB), Mercedes, +18,556
10. Lando Norris (GB), McLaren, +19,541
11. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +20,527
12. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +22,611
13. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, +24,111
14. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +26,153
15. Kevin Magnussen (DK), Haas, +32,370
16. Jack Aitken (GB), Williams, +33,674
17. Pietro Fittipaldi (BR), Haas, +36,858
Out
Nicholas Latifi (CDN), Williams, Ölleck
Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, Crash
Charles Leclerc (MC), Ferrari, Crash
WM-Stand Fahrer nach 16 von 17 Rennen
1. Hamilton 332 Punkte
2. Bottas 205
3. Verstappen 189
4. Pérez 125
5. Ricciardo 112
6. Leclerc 98
7. Sainz 97
8. Albon 93
9. Norris 87
10. Stroll 74
11. Gasly 71
12. Ocon 60
13. Vettel 33
14. Kvyat 32
15. Nico Hülkenberg (D) 10
16. Räikkönen 4
17. Giovinazzi 4
18. Russell 3
19. Grosjean 2
20. Magnussen 1
21. Latifi 0
Marken
1. Mercedes 540
2. Red Bull Racing 282
3. Racing Point 194
4. McLaren 184
5. Renault 172
6. Ferrari 131
7. AlphaTauri 103
8. Alfa Romeo 8
9. Haas 3
10. Williams 0