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GP-Neuling Mick Schumacher: Aller Anfang ist schwer

Von Mathias Brunner
Mick Schumacher

Mick Schumacher

​Mick Schumacher geht 2021 in seine erste Saison als Formel-1-Pilot. Die vergangenen 25 Jahre zeigen, dass aller Anfang schwer ist: Nur ganz selten kann ein Fahrer gleich im ersten Grand Prix punkten.

Formel-1-Neulinge essen in der Regel hartes Brot. 2019 debütierten drei Piloten: George Russell (Williams), Lando Norris (McLaren) und Alexander Albon (Toro Rosso). 2020 fuhren ihren ersten Grand Prix Nicholas Latifi (Williams), Jack Aitken (Williams) und Pietro Fittipaldi.

Ein Sensationsdebüt blieb allen verwehrt: Russell wurde beim Grossen Preis von Australien 2019 16., Norris 12., Albon 14. Nicholas Latifi erreichte in Österreich 2020 Rang 11, Aitken wurde in Sakhir 2020 16., Fittipaldi 17.

Wir sehen: Die Latte liegt hoch für die 2021er Neulinge Mick Schumacher und Nikita Mazepin (Haas) sowie Yuki Tsunoda (AlphaTauri).

Davon träumt jeder Rennfahrer: Sieg gleich beim ersten Grand Prix. Gelungen ist das in der Formel-1-WM nur einem, allerdings mit Vorbehalten. Der Silverstone-GP 1950 als erster Formel-1-WM-Lauf war für alle Fahrer eine Premiere, also müssten wir streng genommen Nino Farina hinzurechnen. Doch der Italiener war damals schon ein erfahrener Starpilot für Alfa Romeo und mehrfacher GP-Sieger. Das Indy 500 zählte 1950 ebenfalls zur Formel-1-WM, doch kaum ein Europäer verirrte sich nach Indiana, also übergehen wir hier Johnnie Parsons.

Für die meisten Statistiker gibt es nur einen Piloten, der beim WM-Debüt auf Anhieb gewinnen konnte – Giancarlo Baghetti, der mit seinem Ferrari in Reims 1961 triumphierte. Es war sogar sein dritter Formel-1-Sieg in Serie, denn der Italiener hatte in den Wochen vor dem Frankreich-GP bereits die nicht zur WM zählenden Rennen von Syrakus und Neapel gewonnen.

Mick Schumacher, Nikita Mazepin und Yuki Tsunoda könnten 2021 einem sehr exklusiven Kreis beitreten. Lassen wir Silverstone 1950 aussen vor, dann sind in der Formel-1-WM-Historie nur 57 Piloten gleich im ersten Rennen in die Punkte gefahren.

Zur Erinnerung: Von 1950 bis 1959 erhielten nur die ersten Fünf eines WM-Laufs Punkte, von 1961 bis Ende 2002 waren es die ersten Sechs. Danach wurde aufgestockt: Die ersten Acht wurden von 2003 bis 2009 belohnt, gar die ersten Zehn erhalten seit 2010 WM-Zähler.

Es ist im Laufe der Zeit also erheblich einfacher geworden, in die Punkte zu fahren.

In den letzten 25 Jahren haben das trotzdem nur 17 Fahrer geschafft:

1996: Jacques Villeneuve (CDN), Melbourne, 2.
1999: Pedro de la Rosa (E), Melbourne, 6.
2001: Kimi Räikkönen (FIN), Melbourne, 6.
2002: Mark Webber (AUS), Melbourne, 5.
2004: Timo Glock (D), Montreal, 7.
2005: Tonio Liuzzi (I), Imola, 8.
2006: Nico Rosberg (D), Bahrain, 7.
2007: Lewis Hamilton (GB), Melbourne, 3.
2007: Sebastian Vettel (D), Indianapolis, 8.
2008: Sébastien Bourdais (F), Melbourne, 7.
2009: Sébastian Buemi (CH), Melbourne, 7.
2011: Paul Di Resta (GB), Melbourne, 10.
2014: Kevin Magnussen (DK), Melbourne, 2.
2014: Daniil Kvyat (RU), Melbourne, 9.
2015: Felipe Nasr (BR), Melbourne, 5.
2015: Carlos Sainz (E), Melbourne, 9.
2016: Stoffel Vandoorne (B), Bahrain, 10.

Nur drei Fahrer schafften es in den letzten 25 Jahren gleich aufs Siegerpodest – Williams-Pilot Villeneuve in Australien 1996 (der Kanadier führte sogar lange), der damalige McLaren-Neuling Hamilton in Australien 2007 sowie McLaren-Fahrer Magnussen, der 2014 von der Disqualifikation Daniel Ricciardos profitierte und als Zweiter klassiert wurde.

Ebenfalls interessant: Einen Grand Prix in ihrer ersten Saison haben in 71 Weltmeisterschaften lediglich neun Fahrer gewonnen.

1950: Giuseppe Farina (3)
1950: Juan Manuel Fangio (3)
1961: Giancarlo Baghetti (1)
1965: Jackie Stewart (1)
1970: Clay Regazzoni (1)
1970: Emerson Fittipaldi (1)
1996: Jacques Villeneuve (4)
2001: Juan Pablo Montoya (1)
2007: Lewis Hamilton (4)


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