Sebastian Vettel: «Das kommt für mich nicht in Frage»
Sebastian Vettel
Als Sebastian Vettel nach der Saison 2014 zu Ferrari wechselte, war die Euphorie gross. Der vierfache Champion wollte mit den Italienern den WM-Titel holen – genauso wie es sein Jugendheld Michael Schumacher einst getan hat. Doch der ganz grosse Erfolg blieb in den sechs gemeinsamen Jahren aus. 2017 und 2018 schaffte es der Heppenheimer jeweils auf den zweiten WM-Rang, in den beiden Jahren davor wurde er WM-Dritter (2015) und WM-Vierter (2016).
Doch zuletzt hatte Vettel immer mehr Mühe, was sich auch in der WM-Tabelle spiegelt. 2019 schaffte er es dank seines Sieges in Singapur und acht weiteren Podestplätzen auf den fünften Schlussrang, im vergangenen Jahr stand er nur noch einmal als Dritter in Istanbul auf dem Treppchen. Der 13. Platz in der Gesamtwertung und nur 33 Punkte auf dem Konto – so wenige wie in keiner vollen F1-Saison, die er bisher bestritten hat – waren das Ergebnis einer schwierigen Saison, nach der sich die Wege der Scuderia aus Maranello und des 53-fachen GP-Siegers trennten.
«Abschied nehmen ist nie schön», erklärt Vettel im Gespräch mit der «Frankfurter Rundschau». Aber er werde sich an die positiven Momente erinnern. «Die Freude der Tifosi, die Jungs, die mir immer beistanden. Der erste Sieg gleich im zweiten Rennen für Ferrari in Malaysia war etwas Besonderes. Da merkte ich, was für Ferrari Siege wirklich bedeuten. Es bestätigte sich, was ich vorher gehört hatte. In der Freude umarmen dich die Italiener mehr als alle anderen. Und feiern können sie auch», zählt er auf.
«Ich habe in der Nacht mit meinen Jungs die ganze Hotelbar leer getrunken», erinnert sich der 33-Jährige. «Nie vergessen werde ich auch die Abende bei Mama Rosella in Fiorano. Mama Rosella ist schon seit Jahrzehnten die gute Seele Ferraris. Sie betreibt ein Restaurant gleich neben der Teststrecke von Ferrari in Maranello. Ihre Speisen sind legendär», schwärmt er.
Dass es mit dem Titelgewinn in Rot nicht geklappt hat, sei natürlich enttäuschend, bestätigt Vettel. «Man hat am Ende nur zwei Möglichkeiten damit umzugehen: Entweder man zerbricht daran. Oder man kommt stärker nach dieser Enttäuschung zurück. Und die erste Option kommt für mich nicht in Frage», stellt er klar. «Ich schaue immer gerne nach vorne und glaube fest daran, dass es irgendwie immer weitergeht. Und das Irgendwie ist entscheidend. Manchmal kannst du Dinge nicht ändern, die von aussen beeinflusst sind. Aber entscheidend ist, wie du dann damit umgehst, dass du trotz allem positiv bleibst, was die Zukunft betrifft.»
WM-Stand nach 17 Rennen
Fahrer
1. Hamilton 347 Punkte
2. Bottas 223
3. Verstappen 214
4. Pérez 125
5. Ricciardo 119
6. Sainz 105
7. Albon 105
8. Leclerc 98
9. Norris 97
10. Gasly 75
11. Stroll 75
12. Ocon 62
13. Vettel 33
14. Kvyat 32
15. Nico Hülkenberg (D) 10
16. Räikkönen 4
17. Giovinazzi 4
18. Russell 3
19. Romain Grosjean (F) 2
20. Magnussen 1
21. Latifi 0
22. Jack Aitken (GB) 0
23. Fittipaldi 0
Marken
1. Mercedes 573
2. Red Bull Racing 319
3. McLaren 202
4. Racing Point 195
5. Renault 181
6. Ferrari 131
7. AlphaTauri 107
8. Alfa Romeo 8
9. Haas 3
10. Williams 0