Jos Verstappen: Fans wollen Max gegen Hamilton sehen
Max und Jos Verstappen
Red Bull Racing-Honda-Star Max Verstappen ist es 2020 einige Male gelungen, Mercedes tüchtig die Suppe zu versalzen. Am Ende der Saison stand der Niederländer mit einem sehr guten dritten WM-Platz da, er gewann den Jubiläums-GP von Silverstone und beim Saisonfinale von Abu Dhabi.
Sein Vater Jos Verstappen (48) schätzt die Leistung seines Sohnes so ein, wie er den Kollegen des niederländischen Formule 1 Magazine sagt: «Max gibt immer alles. Er fährt quasi über den Verhältnissen des Autos. Also ist nie ganz klar, wie konkurrenzfähig der Wagen wirklich ist. Ich vergleiche daher weniger die Chassis, sondern eher Max mit seinem jeweiligen Stallgefährten. Alex Albon war im Kart und auch in den Nachwuchsklassen ausgezeichnet, aber in Max hat er 2020 seinen Meister gefunden.»
Wie würde Jos Verstappen seinen Sohn mit Weltmeister Lewis Hamilton vergleichen? «Beide sind unglaublich stark. Aber du wirst nicht Weltmeister ohne das richtige Werkzeug. Aus diesem Grunde wäre es wirklich reizvoll, Lewis und Max im gleichen Wagen zu sehen. Dann würden wir herausfinden, wer der bessere Mann ist. Die Fans wollen Max im direkten Duell mit Lewis Hamilton sehen.»
Der 107fache GP-Teilnehmer Jos Verstappen sagte nach dem WM-Finale zur Siegesfahrt seines Sprösslings: «Am aufregendsten fand ich das Abschlusstraining, Max konnte seine erste Pole-Position des Jahres herausfahren, und schon da wurde klar – Red Bull Racing ist Mercedes mindestens auf den Fersen. Das war nicht selbstverständlich, denn Mercedes war in der Tubohybrid-Ära vor dem Rennen 2020 ungeschlagen, also seit Anfang 2014.»
«Ich drückte Max die Daumen, dass er beim Start möglichst gut wegkommt, das hat er geschafft. Auch das war nicht selbstredend, denn nicht alle Starts 2020 waren vorbildlich verlaufen. Als er dann in Führung lag, konnte er das Geschehen kontrollieren.»
«Doch auch dazu brauchst du in der Formel 1 ein gutes Auto, und an diesem Tag hatte Max einen wirklich tollen Rennwagen. Daher fiel es Max auch leicht, gut mit den Reifen hauszuhalten. Allerdings wurde ich gegen Schluss des Grand Prix ein wenig nervös, als er sich am Funk wegen Vibrationen erkundigte. Auch mir kam natürlich sofort Imola in den Sinn, wo er wegen eines Reifenschadens ausfiel.»
Jos, WM-Zehnter 1994, musste dann ein wenig schmunzeln, als er seinen Sohn am Funk sagen hörte: «Wenn ihr wollt, könnt ihr ein wenig Leistung drosseln.» Denn Jos weiss: «Ich glaube, das war ein kleiner Bluff von ihm. Für mich war das nur ein Signal dafür, dass er beweisen wollte, wie verhältnismässig mühelos er führte.»
Es war am Ende der zweite Sieg von Max, nach seinem Triumph in Silverstone zu 70 Jahren Formel 1. Jos Verstappen findet: «Abu Dhabi war schöner, weil er in Arabien schon in der Qualifikation ganz stark gefahren ist. Das Rennen damals in England war anormal wegen des Reifenverschleisses.»
Jos über Max: «Ich sehe, wie er reifer wird. Er fährt konstant auf hohem Niveau, weiss besser, was er vom Wagen braucht und wie er das auch bekommt. Sein Reifen-Management in Abu Dhabi war vorzüglich. Dieser Sieg ist gewiss ein Moral-Turbo für das ganze Team. Jetzt hoffe ich, kann Red Bull Racing-Honda
Abu Dhabi-GP, Yas Marina
1. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:36:30,256 h
2. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, +15,976 sec
3. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +18,415
4. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +19,987
5. Lando Norris (GB), McLaren, +1:00,729 min
6. Carlos Sainz (E), McLaren, +1:05,662
7. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +1:13,748
8. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +1:29,718
9. Esteban Ocon (F), Renault, +1:41,069
10. Lance Stroll (CDN), Racing Point, +1:42,738
11. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +1 Runde
12. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +1 Runde
13. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +1 Runde
14. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +1 Runde
15. George Russell (GB), Williams, +1 Runde
16. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, +1 Runde
17. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +1 Runde
18. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
19. Pietro Fittipaldi (BR), Haas, +2 Runden
Out
Sergio Pérez (MEX), Racing Point, Kraftübertragung
WM-Stand nach 17 Rennen
Fahrer
1. Hamilton 347 Punkte
2. Bottas 223
3. Verstappen 214
4. Pérez 125
5. Ricciardo 119
6. Sainz 105
7. Albon 105
8. Leclerc 98
9. Norris 97
10. Gasly 75
11. Stroll 75
12. Ocon 62
13. Vettel 33
14. Kvyat 32
15. Nico Hülkenberg (D) 10
16. Räikkönen 4
17. Giovinazzi 4
18. Russell 3
19. Romain Grosjean (F) 2
20. Magnussen 1
21. Latifi 0
22. Jack Aitken (GB) 0
23. Fittipaldi 0
Marken
1. Mercedes 573
2. Red Bull Racing 319
3. McLaren 202
4. Racing Point 195
5. Renault 181
6. Ferrari 131
7. AlphaTauri 107
8. Alfa Romeo 8
9. Haas 3
10. Williams 0