Alpine: Erster Vorgeschmack auf GP-Saison 2021
Der Renault-Konzern erlaubt einen ersten Blick hinter die Kulissen, wie ihr Formel-1-Auftritt in der kommenden GP-Saison aussehen wird. Das 2021er Fahrzeug von Fernando Alonso und Esteban Ocon wird Alpine A521 heissen, die am 14. Januar präsentierte Lackierung ist nur ein Appetithappen. Alpine-Designchef Antony Villain: «Einige Elemente werden bleiben, andere werden sich ändern.» Um genau zu sein, werden alle jetzt schwarz gehaltenen Flächen künftig metallic-blau. Renault trat bislang in der Formel 1 in den traditionellen Rennfarben Schwarz und Gelb an.
Villain sagt: «Mit dem neuen Kapitel Alpine wollen wir auch visuell einen markant anderen Auftritt zeigen. Dies hier ist die erste Ausführung davon, wie wir uns das vorstellen. Das übergrosse Alpine-Emblem und die Anleihen an die französische Trikolore werden bleiben. Die Farben Blau, Weiss und Rot passen überdies nicht nur zu Alpine, sondern auch zu Grossbritannien, wo in Enstone unser Rennwagenwerk steht.»
Die Firma Alpine wurde vom Franzosen Jean Rédélé 1955 gegründet, der Name geht auf seinen Sieg beim Alpenpokal 1954 zurück. 1973 übernahm Renault die Aktienmehrheit bei Alpine. Die Marke wurde durch den Sportwagen A110 weltweit bekannt.
Alpine war in der Formel 3 und Formel 2 alleine oder als Partner von Renault anzutreffen und trat auch Begleiter bei ersten zaghaften Turbo-Schritten Richtung Königsklasse auf. Das erste Formel-1-Chassis im Hinblick auf den Formel-1-Einstieg von 1977 war zwei Jahre davor der Alpine A500-Prototyp, auch er in Schwarz.
1978 wurde der Name von Renault in Le Mans als Kombination zum Le-Mans-Sieg geführt, mit Didier Pironi und Jean-Pierre Jaussaud am Lenkrad des eleganten Sportprototypen A442B.
Luca de Meo, Geschäftsleiter des Renault/Nissan-Konzerns, hatte vergangenes Jahr erklärt, mit dem Auftritt von Alpine in der Formel 1 den Bekanntheitsgrad der Sportwagenmarke fördern zu wollen. Aber das Engagement in der Königsklasse unter den Namen Alpine hat andere Gründe: Renault muss gewaltig sparen. Im Mai 2020 hat der Konzern angekündigt, weltweit 15.000 Stellen zu streichen, davon allein 4600 in Frankreich. Jeder zehnte Renault-Arbeitsplatz in Frankreich wird also verschwinden. Dadurch sollen bis Ende 2025 drei Milliarden Euro eingespart werden. Der Konzern beschäftigte Ende 2019 weltweit rund 180.000 Mitarbeitende.
Weder in der Öffentlichkeit noch bei den Gewerkschaften ist es vertretbar, für 200 Millionen Euro pro Jahr ein mässig erfolgreiches Formel-1-Team um die Welt zu schicken, während gleichzeitig Tausende Stellen abgebaut werden müssen. Schon gar nicht, wenn keine Siege eingefahren werden.
Die veröffentlichten Bilder zeigen einen umlackierten 2020er Renner. Das 2021er Fahrzeug von Alonso und Ocon wird im Februar präsentiert, ein Datum steht noch nicht fest.
Provisorischer Formel-1-Kalender 2021
Wintertests: 12.–14. März in Sakhir, Bahrain
28. März: Sakhir, Bahrain
18. April: Imola, Italien
02. Mai: Termin offen (ev. Portimão, Portugal)
09. Mai: Barcelona, Spanien
23. Mai: Monte Carlo, Monaco
06. Juni: Baku, Aserbaidschan
13. Juni: Montreal, Kanada
27. Juni: Le Castellet, Frankreich
04. Juli: Spielberg, Österreich
18. Juli: Silverstone, Grossbritannien
01. August: Budapest, Ungarn
29. August: Spa, Belgien
05. September: Zandvoort, Niederlande
12. September: Monza, Italien
26. September: Sotschi, Russland
03. Oktober: Singapur, Singapur
10. Oktober: Suzuka, Japan
24. Oktober: Austin, USA
31. Oktober: Mexiko-Stadt, Mexiko
07. November: São Paulo, Brasilien
21. November: Melbourne, Australien
05. Dezember: Dschidda, Saudi-Arabien
12. Dezember: Yas Marina, Abu Dhabi