Mick Schumacher und die 47: Die Story zur Startnummer
Formel-1-Piloten ist ihre Startnummer wichtig: Lewis Hamilton schwört auf seine 44, die er schon Jahre vor seinen Formel-1-Titeln auf dem Kart trug. Dafür verzichtet er sogar seit Jahren auf die 1 des Weltmeisters. Sebastian Vettel könnte sich nicht vorstellen, ohne seine 5 zu fahren, so wie das auch Nigel Mansell auf seinem Williams getan hat. In England wurde der löwenmutige Mansell von einigen Fans deswegen sogar «red five» genannt.
Die meisten Formel-1-Rennfahrer haben sich gründlich überlegt, mit welcher Startnummer sie antreten wollen, denn die behalten sie für den Rest ihrer GP-Karriere. Die Zahlen haben in den meisten Fällen eine tiefere Bedeutung, so auch für Ferrari-Junior Mick Schumacher, der Ende März in Bahrain mit dem US-amerikanischen Haas-Rennstall sein GP-Debüt geben wird.
Mick Schumacher sagt: «Ich werde mit der Nummer 47 antreten. Die 4 und die 7 sind Lieblingszahlen von mir, und da die 4 und die 7 schon vergeben waren (mit der 4 fährt Lando Norris, mit der 7 Kimi Räikkönen, M.B.), habe ich mich für die Kombination entschieden. Es gibt dazu noch einen witzigen Zufall: Wenn wir in der Familie alle Geburtstage zusammenzählen, kommt auch die 47 heraus.»
Das ist nicht die einzige Merkwürdigkeit, wenn wir uns beim Thema Startnummern ein wenig in Zahlen verlieren.
Die Italienerin Lella Lombardi trat 1974 in Brands Hatch (England) mit der Nummer 208 an – wegen ihres Sponsors Radio Luxemburg, der auf der Wellenlänge 208 mHz sendete. Die 208 ist bis heute die höchste in der Formel-1-WM verwendete Startnummer. Das wird sie auch bleiben, denn im heutigen Reglement ist verankert: keine Zahl über 99.
Aber Lella konnte sich damals nicht fürs Rennen qualifizieren. Höchste Startnummer daher, die in einem Formel-1-WM-Lauf verwendet wurde – die 136 von Rudolf Krause (BMW) auf dem Nürburgring 1952.
Alberto Ascari trat zum Grossen Preis von Deutschland 1952 mit der Nummer 101 an und gewann. Es gibt unter den Formel-1-Siegern niemanden, der mit einer höheren Nummer triumphiert hat.
Von den Nummern im dreistelligen Bereich hinunter zur Null: Bei Williams wurde Ende 1992 Weltmeister Nigel Mansell durch Alain Prost ersetzt, der Engländer haute enttäuscht in die IndyCar-Serie nach Nordamerika ab. Üblicherweise erhält ja der Weltmeister für die folgende Saison die Nummer 1, sein Stallgefährte die Nummer 2. Ohne Champion gab man Williams für die Saison 1993 die 0 (Damon Hill) und die 2 (Alain Prost). Für 1994 passierte das Gleiche: Prost ging in Rente, Senna kam ins Team, worauf Hill wieder die 0 erhielt und Senna die 2.
Es war aber nicht das erste Mal, dass ein Pilot in der Formel-1-WM mit der 0 in ein Rennen ging: diese Zahl trug 1973 auch der McLaren des Südafrikaners Jody Scheckter (erstmals in Mosport/Kanada).
Mit der Unglückszahl 13 versuchten sich in der Formel-1-WM nur drei Fahrer: der Mexikaner Moisés Solana (1963 beim Heimrennen in Mexico-City, Ausfall mit seinem BRM), die Renn-Amazone Divina Galica (beim britischen Grand Prix 1976, nicht qualifiziert), dann ab 2014 der Venezolaner Pastor Maldonado.
Übrigens ist die 13 nicht in allen Ländern ein Unglücks-Bote. In Italien beispielsweise trifft das eher auf die 17 zu, worauf einige Piloten aus diesem Land die ihnen zugeteilte Nummer mit ihrem Stallgefährten wechselten.
In den ersten Jahren der Formel-1-WM erhielt der Weltmeister in der folgenden Saison nicht die 1 für den Champion, die Nummern variierten sogar von Rennen zu Rennen.
Der letzte Weltmeister, der vor Lewis Hamilton ohne die 1 in die neue Saison ging: Emerson Fittipaldi beim Argentinien-GP 1973, wo er kurioserweise die Startnummer 2 trug. Den Rest der Saison dann prangte die 1 auf seinem John Player Special-Lotus.
Fittipaldi war es auch, der als erster Fahrer überhaupt die 1 des Weltmeisters die ganze Saison lang trug – das war 1975, bei McLaren.
Kurios: Zuvor war der Brasilianer in der Formel-1-WM viermal mit der 1 ausgerückt, aber da war er noch gar nicht Weltmeister ...
Beim Grossen Preis von Spanien 1999 kamen die Fahrer mit den Startnummern 1, 2, 3 und 4 auf den Rängen 1, 2, 3 und 4 ins Ziel: Es waren Mika Häkkinen, David Coulthard (beide McLaren), Michael Schumacher und Eddie Irvine (beide Ferrari).
Es geht noch verrückter: Zum Grossen Preis von Australien 2000 trugen die Autos der ersten sieben Fahrzeuge auf der Startaufstellung die Nummern 1 bis 7 – Mika Häkkinen, David Coulthard (beide McLaren), Michael Schumacher, Rubens Barrichello (beide Ferrari), Heinz-Harald Frentzen, Jarno Trulli (beide Jordan) sowie Eddie Irvine (Jaguar).