Honda-Motoren für Red Bull: Abstimmung am 25. Januar
Max Verstappen im Red Bull Racing-Honda
Am 2. Oktober 2020 hat Honda verkündet, dass sich die Firma Ende 2021 werksseitig aus der Formel 1 zurückzieht. Red Bull möchte die 1,6-Liter-V6-Turbomotoren aus Japan darüber hinaus verwenden. Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko: «Wir wären in der Lage, die Motoren zu warten, aufzubauen und einzusetzen. Aber eine Entwicklung könnten wir uns weder technisch noch finanziell nicht leisten.»
Daher sind für eine weitere Kooperation gewisse Rahmenbedingungen notwendig: Ein Entwicklungsstopp bis zur Einführung einer neuen Motorgeneration 2025 oder 2026 (über den Zeitpunkt wird verhandelt), ferner eine Angleichung in Sachen Leistung. Seit Oktober arbeiten Marko und Honda an der Lösung, dass die beiden Red Bull-Rennställe Red Bull Racing und AlphaTauri auch weiterhin Honda-Motoren verwenden können.
Nun liegt es an der so genannten Formel-1-Kommission, einer Änderung des Motor-Reglements zuzustimmen. Diese Abstimmung wird am 25. Januar 2021 stattfinden. In diesem Gremium sitzen Vertreter des Autosport-Weltverbands FIA (vertreten durch den Präsidenten Jean Todt), der Formel 1 (vertreten durch Serien-CEO Stefano Domenicali), aller zehn Teams und der vier im GP-Sport vertretenen Motorhersteller. Abgestimmt wird elektronisch. Das Einfrieren würde ab 2022 gelten.
Vor dem Hintergrund der Sparmassnahmen für die Formel 1 stösst der Plan einer eingefrorenen Entwicklung bei der FIA und Formel-1-CEO Stefano Domenicali auf fruchtbaren Boden.
Und auch die Gegner zeigen sich offen für einen solchen Schritt. Ferrari-Teamchef Mattia Binotto sagte Ende November: «Wir verstehen die Absichten von Red Bull und hatten vielversprechende Sitzungen mit der Formel 1 und der FIA. Wir werden im Interesse der Formel 1 verantwortungsbewusst handeln.»
Marcin Budkowski, Geschäftsleiter des Renault-Rennwagenwerks in Enstone, meinte: «Wir haben uns immer für ein Einfrieren stark gemacht und sind offen, über so etwas zu diskutieren.»
Mercedes-Teamchef Toto Wolff: «Red Bull ist eine enorm wichtige Marke für die Formel 1. Wir sollten alles unternehmen, um diese zwei Rennställe in der Formel 1 zu halten.»
Aktuell wird am Motor an zwei Orten gearbeitet: Der Verbrennungsmotor wird in Sakura in Japan entwickelt. Am KERS-System wird bei «Honda Research & Development» in Milton Keynes gearbeitet, unweit des Teamsitzes von Red Bull Racing in Grossbritannien.
Marko sagte über die Verhandlungen mit Honda: «Die Gespräche waren sehr konstruktiv. Sie waren sehr sehr entgegenkommend, und somit kann das in Zukunft auch ohne die offizielle Werksunterstützung ein sehr konkurrenzfähiges Triebwerk sein.»